Literatur:Schrei, doch nicht zu laut

Beim runderneuerten "Lyrischen Quartett" ist man sich schön uneinig

Von Antje Weber

Wenn das Wort SCHREI in Großbuchstaben nach Aufmerksamkeit giert - wirkt das dann besonders gefühlsecht oder peinlich übertrieben? Die Kritikerin Kristina Maidt-Zinke ist emotional angerührt vom Gedicht und Lyrikband Carl-Christian Elzes, dessen Titel "diese kleinen, in der luft hängenden, bergpredigenden gebilde" man bereits als ersten langen Schrei nach Aufmerksamkeit werten könnte. Die Lyrikerin Nora Bossong hält es jedoch kaum noch aus auf ihrem Stuhl im Lyrik Kabinett: Sie moniert nicht nur die Redundanz eines großgeschriebenen Schreies, sondern auch mangelnde Präzision und wenig originelle Bilder: "Ich errege mich!"

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