Literatur:Der Sprachsäufer

Der Schriftsteller Marcel Beyer, ein Meister des "Wölfinnen- und Zicken- und Zeckendeutsch", nahm in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis entgegen.

Von Volker Breidecker

Lange nicht wurde eine Entscheidung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung so einmütig begrüßt wie die Vergabe des Georg-Büchner-Preises an den 50-jährigen Roman- und Hörspielautor, Lyriker, Essayisten und Librettisten Marcel Beyer. Lange nicht aber auch hat ein Büchner-Preisträger sein Schreiben und seine Stellung im - nachkopernikanischen! - Kosmos der Gegenwartsliteratur so nahe und nachbarschaftlich an die Seite des Namensgebers dieses Preises gerückt, an den des exilierten hessischen Schriftstellers, Naturwissenschaftlers, Mediziners und Revolutionärs Georg Büchner (1813-1837). "Büchner auf die Rückseite der Sprache, auf die Rückseite der Welt" zu folgen, sagte Beyer in seiner Dankrede, hieße eine "Übung in Schutzlosigkeit" abzulegen.

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