Lesung und Filmnacht:Münchner Freiheit

Marianne Sägebrecht unterstützt das Pathos

Mit Marianne Sägebrecht über ein, nur ein Thema zu sprechen, ist nahezu unmöglich. Zu viele Geschichten hat sie zu erzählen. Eine Sache aber liegt der 69-Jährigen doch besonders am Herzen: die Zukunft des "Pathos" und des geplanten Kreativquartiers. Deswegen hat sie sich von Luise Ramsauer vom Atelierhaus Dachauer Straße und der Pathos-Chefin Angelika Fink zum "Offene Ateliers"-Wochenende gern einspannen lassen. Am Samstag wird es im Pathos eine Sägebrecht-Filmnacht geben, am Sonntag trägt die Schauspielerin in der szenischen Lesung "Kunst bleibt Kunst bleibt Kunst" dadaistische Texte vor.

Sägebrecht bekommt für ihre Lesung kein Honorar, sie setzt ihre Popularität gern ein für die Anliegen des Pathos. Die Zukunft des kleinen Theaters, das auf dem Schwere-Reiter-Gelände liegt, ist über das Jahr 2016 noch ungewiss. Die Pläne für das Kreativquartier sind noch immer lediglich Träume auf Papier.

"Das Pathos ist wunderbar und lotet immer tolle Sachen aus. Aber wenn Betriebskosten überhand nehmen oder Mietverträge nicht verlängert werden, ist es vorbei mit der Freiheit. Eine Katastrophe!", sagt Sägebrecht. Diese Freiheit nämlich, die wildesten Dinge zusammen zu mischen, hat sie immer schon an der freien Szene fasziniert. In ihrer Kulturkneipe "Mutti Bräu" war sie in den Siebzigerjahren selbst mittendrin. Hamburg habe wenigstens "Kampnagel", die große Spielwiese der freien Szene. In München gebe es zwar "die lange Nacht der Musik" und Tollwood ("Sind wir froh, dass wir das überhaupt haben!"), doch der freien Szene fehle es an einem festen Ort. "Mein inständiger Wunsch für das Pathos ist, dass es was wird mit dem Kreativquartier", sagt sie. "Die Hoffnung bleibt."

Kunst bleibt Kunst bleibt Kunst, szenische Lesung mit Marianne Sägebrecht, Sonntag, 28. Juni, 18 Uhr, Pathos, Dachauer Str. 112

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