Kinostarts der Woche:Zu alt zum Blödeln

"Ant-Man" rettet als ameisengroßer Held die ganze Welt. Den Blödelfilm "Kartoffelsalat - Nicht fragen!" ertragen nur Zuschauer unter 17 Jahren. Für welche Filme sich der Kinobesuch lohnt - und für welche nicht.

Von den SZ-Kinokritikern

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Quelle: SZ

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Ant-Man

Nach den Monsterschlachten der letzten Marvel-Comic-Orgien geht es in dieser Actionkomödie ein paar Nummern kleiner zu, denn der Held ist eine Ameise und kann durch jedes Schlüsselloch fliegen. Wie man daraus einen abendfüllenden Spielfilm machen soll, weiß Regisseur Peyton Reed auch nicht so genau, inszeniert aber ein irres finales Duell zwischen Mini-Held und Mini-Schurke im Mikrokosmos einer Modelleisenbahn. David Steinitz

Kinostart 'Becks letzter Sommer'

Quelle: Oliver Vaccaro/dpa

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Becks letzter Sommer

Wo bleibt sein Loser-Charme, seine Herr-Lehmann-Schlurfigkeit? Christian Ulmen erscheint merkwürdig blass und schlecht gelaunt als Musiklehrer Beck. Kein Funkensprühen, obwohl es doch um die Wiedererweckung eines Lebenstraumes geht. Liegt es an der zerfaserten Romanvorlage von Benedict Wells? An Frieder Wittichs uninspirierter Inszenierung? Oder am Vollbart, der Ulmens typisch ironisches Lächeln verdeckt? Rainer Gansera

'Kartoffelsalat - Nicht fragen' bei CinemaxX: Tickets ab sofort

Quelle: obs

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Kartoffelsalat - Nicht fragen!

Das Kino-Debüt des Youtube-Komödianten Freshtorge, ist erst ab zwölf freigegeben, was manch potenziellen Zuschauer ausschließt. Nicht die Handlung dieses Blödel-Films verheißt nämlich einen Erfolg bei den Kids, sondern der Umstand, dass neben Freshtorge viele weitere Youtube-Stars mitspielen. Für Erwachsene ist der lärmende Holzhammer-Humor von Michael David Pate kaum zu ertragen. Sinnvoller FSK-Hinweis deshalb: nicht empfohlen für Menschen über 17 Jahren. Thomas Hahn

Kinostart 'Magic Mike XXL'

Quelle: Warner Bros./dpa

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Magic Mike XXL

Von Fünfen, die (sich) auszogen, um Frauen glücklich zu machen: In Teil 2 der Stripperkomödie machen sich Magic Mike (Channing Tatum) und seine Freunde auf den Weg zu einem Stripper-Kongress. Unterwegs müssen natürlich einige Hindernisse überwunden werden - "Little Miss Sunshine" lässt grüssen. Man kann darüber streiten, ob "Magic Mike XXL" von Steven Soderbergh-Adlatus Gregory Jacobs tatsächlich feministische Botschaften vermittelt. Man kann aber auch einfach ins Kino gehen und sich auf diese wirklich lustige Komödie freuen. Karoline Meta Beisel

Kinostart - 'Taxi Teheran'

Quelle: dpa

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Taxi Teheran

Der iranische Regisseur Jafar Panahi saß in seiner Heimat im Gefängnis, hat Berufs- und Reiseverbot - aber das kann ihn nicht aufhalten. Seinen neuesten, heimlich gedrehten Film hat er im Februar zur Berlinale geschmuggelt und prompt den Goldenen Bären gewonnen - völlig zu Recht. Die Idee, sich als Taxifahrer hinters Steuer zu setzen, undercover zu filmen und dabei Alltagsgeschichten vom Leben in Teheran zu erzählen, ist brillant, lustig und unterhaltsam - und erzählt trotzdem vom unbeugsamen Widerstand gegen ein Unrechtsregime. Tobias Kniebe

Kinostart 'Um jeden Preis'

Quelle: dpa

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Um jeden Preis

Ein Traum von unglaublicher Reinheit, der verwirklicht werden soll in einer hoffnungslos schmutzigen Welt. Eine ältere Frau sehnt sich nach einem Kind, will eins adoptieren, kaufen, entführen im Niemandsland des mitteleuropäischen Porno- und Drogenbetriebs. Ein wahnwitziges Unternehmen für Kim Basinger, die einst das blonde coole Girl des amerikanischen neuen film noir war. Ihr Regisseur Anders Morgenthaler ist Comiczeichner und Filmemacher, nur peripher mit der dänischen Dogma-Clique verbrüdert. Kinder sind alles andere als unschuldig in seinen Filmen, man hat es in seinem Racheschocker "Princess", 2006, erlebt. Sein neuer Film folgt mit der gleichen Unerbittlichkeit der Logik des Alptraums. Fritz Göttler

© SZ.de/klf/pak
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