Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Vorweihnachtliche Psychopathen

Was passiert, wenn ein arbeitsloser Schauspieler und ein ehemals gewalttätiger, nun aber sehr gläubiger Mann den Hund eines psychopathischen Gangsters stehlen? Genau - es wird blutig. Wem das zu actionreich ist, der kann immer noch junge Schriftsteller, ältere Schauspieler, eine Frau im zaristischen Russland oder Comic-Helden in dieser Kinowoche betrachten.

Rezensionen ausgewählter Filme. Von den SZ-Kritikern.

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"7 Psychos"

Themendienst Kino: 7 Psychos

Quelle: dapd

Die Filmstarts vom 06. Dezember auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme.

Für eine Menge Blut sorgen die avisierten Psychopathen im zweiten Film des irischen Dramatikers Martin McDonagh, manchmal ist auch ein Spritzer Kotze dabei. Wie's eben so herauskommt bei kleinen Massakern unter Killern - und Drehbuchautoren und ihren Kumpels. Colin Farrell zum Beispiel und Sam Rockwell. Und Christopher Walken, der den Film mit einer grausig-poetischen Vision beschließt.

Fritz Göttler

Im Bild: Christopher Walken als Hans

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Anna Karenina"

Themendienst Kino: Anna Karenina

Quelle: dapd

Vorweihnachtlichen Märchenzauber bringt Joe Wrights puderzuckrige Klassiker-Verfilmung "Anna Karenina" in die Kinos. Trotz ingeniöser Momente wirkt der Film insgesamt überinszeniert. Die Geschichte einer Frau zwischen zwei Männer im zaristischen Russland wird allzu aufwendig verpackt. Viel buntes Geschenkpapier, wenig Inhalt.

Christopher Schmidt

Die ausführliche SZ-Kinorezension lesen Sie hier

Im Bild: Keira Knightley als Anna Karenina

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Die Libelle und das Nashorn"

Kinostarts - 'Die Libelle und das Nashorn'

Quelle: dpa

Freche Jungschriftstellerin (Fritzi Haberlandt) und ältere Schauspielerlegende (Mario Adorf) verbringen eine Nacht im Hotel. Aber man kann ja auch nur reden. Der peinlich-keusche Suspense (werden sie nun oder nicht ... sich küssen?), so prickelnd wie abgestandener Prosecco, wird nur einmal von einer ,,absonderlichen Phantasie'' der Frau durchbrochen, in der ein 12-jähriger Knabe und ein Arzt eine Rolle spielen. Lola Randt hätte besser diesen Film gedreht.

Philipp Stadelmaier

Im Bild: Mario Adorf als Nino und Fritzi Haberlandt als Ada

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Müll im Garten Eden"

Kinostarts - 'Müll im Garten Eden'

Quelle: dpa

Hätte in zweierlei Hinsicht toll werden können: als persönliche, in Ich-Form erzählte Reise an den Ort der Herkunft (Camburnu, Heimatdorf der Großeltern in der Ost-Türkei); oder als investigative Aufdeckung eines Mülldeponie-Umweltskandals. Von beidem bietet Fatih Akins Filmessay Häppchen, in der Konsequenz aber drückt er sich um beides herum, sodass es aussieht, als könne er partout sein Thema nicht finden.

Rainer Gansera

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Ralph reichts'"

Kinostarts - 'Ralph reichts'

Quelle: dpa

Wildes Welten-Hopping im neuen Disney-Film, weg vom traditionellen Märchenterrain: Ralph - im Original John C. Reilly, hier Christian Ulmen - hat seinen Job als Schurke in einem Arcade-Spiel satt, möchte endlich mal der Gute sein. Also entfesselt Regisseur Rich Moore ein knallbuntes Helden-Chaos, jagt ihn von Spiel zu Spiel, damit er sich beweisen kann und nicht länger zur Bösewicht-Gruppentherapie muss.

David Steinitz

Im Bild: Ralph

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Shut up and Play the Hits"

Shut up and Play the Hits

Quelle: Neue Visionen Filmverleih GmbH

Vor, während und am Tag nach dem letzten Konzert der Indie-Dance-Band LCD Soundsystem im Madison Square Garden haben Dylan Southern und Will Lovelace den Kopf der Gruppe, James Murphy, begleitet. Man ist also sehr nah dran - und erfährt doch nichts Besonderes außer dem Bedürfnis, auch noch die eigene allerjüngste Vergangenheit zu mythisieren. War das wieder legendär vorgestern!

Jens-Christian Rabe

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Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:"Das Venedig Prinzip"

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Quelle: filmtank gmbh

Der Autor George V. Higgins war der Großmeister des Gangsterdialogs, Jahrzehnte vor Tarantino. Andrew Dominik hat seine herrlichen Laberköpfe ins Katastrophenjahr 2008 versetzt, Brad Pitt produziert und glänzt als Smooth Operator des Todes.

Tobias Kniebe

© SZ vom 06.12.2012/jufw
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