Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche:Von Märchen und Muskeln

An den Charme des alten Films kommt der neue "Oz" nicht heran, ein schönes Märchen ist es dennoch. In anderen Kino-Geschichten will Nora Tschirner auf dem Ramschtisch einer Möchtegern-Komödie unbedingt geheiratet werden und der alternde Sylvester Stallone zeigt unverwüstlich Muskeln.

Von den SZ-Kritikern.

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Die fantastische Welt von Oz"

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(Foto: AP/dpa)

Die Filmstarts vom 7. März auf einen Blick - bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme. "Die fantastische Welt von Oz" Ein Traum- und Wunderland ist das Reich von Oz bei Sam Raimi, und es weiß anfangs noch nichts vom einfachen Gaukler Oscar (James Franco). An den alten "Zauberer von Oz" kommt das nicht ganz heran - ein schöner Ausflug in eine Märchenwelt, wie man sie 1939 nicht herbeizaubern konnte, ist es dennoch. Und letztlich zählen auch hier die kleinen Tricks mehr als die großen Schlachten. Susan Vahabzadeh Im Bild: James Franco als Oz

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Die feinen Unterschiede"

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(Foto: N/A)

Die Kinder machen was sie wollen, die Eltern brechen auseinander: Das Regiedebüt von Sylvie Michel erzählt von zwei Jugendlichen, die eine Nacht nicht nach Hause kommen, oder vielmehr davon, wie deren Eltern damit umgehen. Der Vater des Jungen nimmt es gelassen, die Mutter des Mädchens verfällt in Panik. Zwei Erziehungskonzepte werden sichtbar, die beide ihr Ziel längst verfehlt haben. Doris Kuhn Im Bild: Leo Bruckmann als Arthur und Katharina Kubel als Julia.

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Leg ihn um"

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(Foto: Aries Images)

Reicher, lebensmüder, todtranker Menschenfeind (Hans Michael Rehberg) verspricht sein Erbe dem, der ihn umbringt. Zwei Söhne und zwei Töchter treten an, wie immer bei Regisseur Jan Georg Schütte in stark improvisierten Szenen. Lustig, wie die Schauspieler mit der absurden Prämisse kämpfen - für eine schwarze Komödie aber doch zu unkonzentriert. Tobias Kniebe

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Liebe und andere Turbulenzen"

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(Foto: dpa)

Das hat die charmante Nora Tschirner nicht verdient: auf dem Ramschtisch dieser Möchte-gern-Komödie zu landen. Als Stewardess, die von einem italienischen Sightseeingbusfahrer in Paris geheiratet werden will. Unbedingt. Obwohl derselbe sich als Oberschnarchnase in Person erweist. Jeremy Levens Regieführung ist nicht nur läppisch, sondern - siehe die Standardnummer mit dem wegflutschenden Stück Seife - mitleiderregend hilflos. Rainer Gansera Im Bild: Greta (Nora Tschirner) und ihr italienischer Freund Paolo (Vincenzo Amato).

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Nachtzug nach Lissabon"

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(Foto: dpa)

Sinnsuchender Lehrer (Jeremy Irons) landet auf den Spuren eines mysteriösen Schriftstellers im sonnigen Lissabon, wo er eine Lektion in portugiesischer Geschichte und Liebesleidenschaft bekommt. Bille August inszeniert Pascal Merciers Romanvorlage mit routinierter britischer, deutscher und französischer Starbelegschaft, woraus allerdings mehr ein Euro-Eintopf als ein Portugal-Porträt entsteht. David Steinitz Im Bild: Jeremy Irons als Raimund Gregorius und Sarah Spale-Buehlmann als ´schöne Unbekannte"

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"Safe Haven"

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(Foto: dpa)

Nicholas Sparks & Lasse Hallström zum Zweiten, nach "Dear John". Ein Mädchen (blond: Julianne Hough), taucht in einem Küstenstädtchen in North Carolina auf, nimmt ein Häuschen im Wald, geht Kanufahren mit dem jungen Krämer des Ortes (Josh Duhamel), streicht ihren Küchenboden - gelb! Das tut sie, um die Geister der Vergangenheit zu vertreiben, die diesmal sanfter und schwärzer zugleich sind als sonst bei Sparks. Fritz Göttler Im Bild: Cobie Smulders als Jo und Julianne Hough als Katie Feldman

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Shootout - Keine Gnade"

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(Foto: Constantin Film)

Nach "Skyfall" ein weiterer großer Genesungsfilm, den wir dringend brauchen. Ein alternder Sylvester Stallone kämpft gegen Schurken, eigentlich aber gegen die postmoderne Brechung und Intellektualisierung seiner Figur. Walter Hills völlig antiakademischer Film ist keine Achtziger-Hommage: er lässt Kraft und Alter zusammenfallen und restauriert unaufgeregt und entspannt die Essenz von Stallone mitten in der Gegenwart. Philipp Stadelmaier

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"Take This Waltz"

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(Foto: dpa)

Ein verführerischer, melancholischer, wunderschöner Liebesfilm aus dem hochsommerlichen Toronto. Michelle Williams brilliert als junge Frau, die sich zwischen ihrem Ehemann und ihrem attraktiven Nachbarn entscheiden muss. Martina Knoben Im Bild: Luke Kirby als Daniel und Michelle Williams als Margot

Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche

"No!"

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(Foto: N/A)

Haben sie heute sehr hart zugeschlagen, fragt René seine Frau, die wieder mal von Polizisten arretiert und brutal befragt wurde. Alltag in Chile unter Pinochet. 1988 kam dann plötzlich eine Chance auf Veränderung, ein Plebiszit, bei dem es eine Gegenbewegung gab, mit Kandidaten und Fernsehsendezeit. Pablo Larrains dritte Arbeit zum Pinochet-Regime, so absurd lässig wie die regenbogenbunte Feelgoodkampagne, die den No-Sieg bringt. Fritz Göttler Im Bild: Gael García Bernal als René und Antonia Zegers als Veronica

© SZ vom 07.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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