Die Tatsache, dass sich diese bahnbrechende Instrumentalband aus Chicago vor 26 Jahren ausgerechnet den Namen Tortoise, also Schildkröte, verpasste, wirkt nach ihren Konzerten stets ein wenig wie ein schlechter Witz. Denn müsste man diesem schwer greifbaren Quintett eine Haupteigenschaft zuweisen, so wäre das ganz unbedingt seine umwerfende Dynamik. Im Hansa 39 wird letztere jedenfalls sehr eindrucksvoll und auf verschiedensten Ebenen demonstriert. Da wäre etwa die Sache mit dem Multiinstrumentalismus: Während sich die meisten Bands auf eine konkrete Rollenverteilung festlegen, werden bei Tortoise die Instrumente gewechselt wie bei Lothar Matthäus die Partnerinnen. Mit musikalischem Posieren hat das allerdings nichts zu tun - vielmehr geht es hier um Fokus-Verschiebung, um Unberechenbarkeit und Intensität.
Kurzkritik:Dynamisch
Die Chicagoer Band "Tortoise" begeistert im Hansa 39
Von Martin Pfnür
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