Kunstmarkt:Preiswert abgegeben

Siegfried Lämmle

Siegfried Lämmle in seiner Kunsthandlung. Dieses und andere unbekannte Fotos zeigt das Stadtmuseuem ab April.

(Foto: Picasa)

Das Münchner Stadtmuseum hat seine Geschichte während der NS-Zeit aufgearbeitet. Zu den Opfern gehörte auch der Kunsthändler Siegfried Lämmle.

Von Catrin Lorch

Es sind alte Bekannte, die im Herbst 1937 im Almeida-Palais in der Brienner Straße zusammensitzen. Der Kunsthändler Siegfried Lämmle verhandelt mit Konrad Schießl, dem Direktor des Münchner Stadtmuseums, über den Ankauf von 52 Zeichnungen aus dem Frühbarock. Die Skizzen für Altäre stammen aus der Werkstatt von Hans Krumper, ein kostbares Konvolut, um das Konrad Schießl schon lange feilscht, er kann die geforderten 15 000 Reichsmark nicht aufbringen. Lämmle, geboren 1863, weiß, wie selten so ein Fund ist. Er gilt als Institution in München, wo er schon vor der Jahrhundertwende sein erstes Geschäft gegründet hat und wo er auch als Mittelalter-Sammler einen hervorragenden Ruf genießt. Er ist Ehrenmitglied des Münchner Altertumsvereins und berät das Bayerische Nationalmuseum. Dessen Direktor nennt ihn und seinen Kollegen Julius Böhler die "beiden alten Weisen Münchens".

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