Figur des Wanderers:Die Entdeckung des Wanderns

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Eine Frau genießt den Ausblick über das Chiemgau in Bayern. (Foto: plainpicture/Look/Christoph Jord)

Die Deutschen zieht es in die Natur. Nun geht es wieder durch Täler und über Höhen, einsam abseits oder auf überlaufenen Routen. Über die Liebe zum Pfade finden, die uns seit 200 Jahren erfüllt.

Von Peter Richter

Kann schon sein, dass die Dänen nicht die größten Berge der Welt haben, dafür haben sie aber die größte Bergsteigerin der Kunstgeschichte. Das Bild, das Jens Ferdinand Willumsen 1912 von seiner Frau beim Innehalten während des Aufstiegs malte, ist wirklich in jeder Hinsicht ein Spektakel. Farblich, weil die Bergwelt hier schon sehr hypnotisch in der Höhenluft flimmert. Ikonografisch, weil da der antike Typus der Venus Pudica geradezu kokett umdefiniert wird: Die Hand, die sonst scheu die Scham bedeckt, wandert auf die ausgestellte Hüfte, und in die Hand vor der Brust kommt der lange Stock, der auf Bildern, genauso wie im Leben, die wandernden von den übrigen Menschen unterscheidet - und sich zum Spazierstock im Übrigen genauso verhält wie die Wanderung zum Spaziergang, er ist eben länger und naturwüchsiger.

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