Warum hat Claude Monet den mächtigen Kornschober, der in seinem Gemälde zwei Drittel der Bildbreite einnimmt, nicht von vorne gezeigt, wo er von der Sonne beschienen wird? Warum hat er ihn nicht in die Mitte des Bildes gesetzt, warum so in die Höhe geschoben, dass seine Spitze abgeschnitten ist, dafür aber der Boden sichtbar wird, auf den sein Schatten fällt? Wenn Monet hätte zeigen wollen, wie der Strohhaufen aussieht, wie kunstvoll er aufgeschichtet ist oder wie raumbeherrschend er auf dem abgeernteten Acker steht, dann hätte er bei diesem Gemälde mit dem Titel "Kornschober im Sonnenlicht", das nun in Basel zu sehen ist, alles falsch gemacht.
Kunst:Schöpfungen aus Wasser, Wind und Luft
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"Licht, Schatten und Reflexionen" heißt die Ausstellung, die die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel Claude Monet widmet. "Sonnenuntergang über der Seine im Winter" (1880).
Bild: Pola Museum of Art/Pola Art Foundation -
Die Ausstellung konzentriert sich auf die mittlere Schaffensphase Monets, von etwa 1880 bis in die frühen 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. "In der Barke" (1887)
Bild: RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay)/Hervé Lewandowski -
Monet reiste zu dieser Zeit viel und kehrte immer wieder zu Orten zurück, um sie in anderen Licht- und Wetterverhältnissen zu malen. Hier zu sehen: "Die Hütte des Zollwärters" (1882).
Bild: Imaging Department/President and Fellows of Harvard Colleg -
Viele seiner Motive fand Monet am Wasser - so wie die "Pappeln am Ufer der Epte" (1891).
Bild: Tate, London 2016 -
Was ihn dabei besonders faszinierte, sind Spiegelungen. "Jean-Pierre Hoschedé und Michel Monet am Ufer der Epte" (1887-90)
Bild: National Gallery of Canada -
Auch "Seerosen" (1916-1919) sind ein wiederkehrendes Motiv.
Bild: Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung -
Monet kann sich für ganz verschiedene Wetterphänomene begeistern: "Ohne den Nebel wäre London keine schöne Stadt. Es ist der Nebel, der London seine wunderbare Weite gibt", befand er. "Das Parlament, stürmischer Himmel" (1904)
Bild: RMN-Grand Palais/René-Gabriel Ojéda -
Ein Teil der Bilder stammt aus Privatsammlungen und ist nur selten öffentlich zu sehen. Die Ausstellung zeigt sie noch bis 28.5.2017. "Die Île aux Orties bei Vernon" (1897)
Bild: bpk/The Metropolitan Museum of Art
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Die Fondation Beyeler bei Basel feiert den Maler Claude Monet. Mit Leihgaben aus der ganzen Welt beweist die Ausstellung dessen Sonderstellung innerhalb des Impressionismus
Von Gottfried Knapp
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