Kunst:Heimkehr

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Freundeskreis schenkt Villa Stuck Prinzregenten-Porträt

Von Evelyn Vogel, München

Seine Kunstsinnigkeit war ebenso legendär wie seine Volkstümlichkeit. Oft besuchte der Prinzregent Luitpold von Bayern unbekannte Künstler in ihren Ateliers und kaufte Werke, um Künste und Künstler zu fördern. Am Ende umfasste seine Privatsammlung etwa 550 Kunstwerke. Die meisten Bilder befinden sich heute in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Aber das Porträt, das Franz von Stuck als Huldigung der Münchner Künstlerschaft dem Prinzregenten vermutlich zu dessen 80. Geburtstag im Jahre 1901 malte, und das der Freundeskreis der Villa Stuck dem Museum nun zum 50. Jubiläum schenkte, stammt aus Familienbesitz. Trotz seiner typisch Stuck'schen Farbigkeit weist es für seine Zeit ungewöhnliche Ornamente und Miniaturmalereien auf und macht es so zu einem außergewöhnlichen Werk Franz von Stucks. Zudem hat es eine besonders "schöne Provenienz", wie Margot Brandlhuber, Leiterin der Sammlung Museum Villa Stuck betont.

Das Papieretikett auf der Rückseite der bemalten Holztafel weist es als Stück aus der Bibliothek des Prinzregenten Luitpold von Bayern aus. Das Gemälde wurde vom Prinzregenten an seinen Sohn Leopold von Bayern und seine Frau Erzherzogin Gisela von Österreich - eine Tochter von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Jospeh von Österreich - vererbt und ging in direkter Erbfolge an den Vorbesitzer des Gemäldes über. So gelangte es im Originalrahmen der Firma Oberndorfer in eine Herbst-Auktion für Alte Kunst bei Neumeister, wo es der Freundeskreis für knapp 28 000 Euro ersteigerte. Dass die Huldigung der Münchner Künstler an den Prinzregenten Luitpold von Bayern nun zum Jubiläum in das Museum an der nach ihm benannten Straße gelangt und damit in die Räumlichkeiten, in denen es einst gemalt wurde, ist eine schöne Geste.

© SZ vom 02.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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