Kunst:Geraucht wird auch

Was genau macht Anne Imhof? Sie sagt, sie arbeite am Bild, auch wenn sie Tänzer engagiert, Drohnen lenkt und den Sound hochfährt. Ein Treffen in Venedig, wo sie Deutschland bei der Biennale vertritt.

Von Catrin Lorch

Auf dem Cover des Magazins Monopol sieht sie aus wie ein Rockstar, die langen, dunklen Haare hängen strähnig vor ihrem Gesicht, als habe man sie nach einem Gig hinter der Bühne fotografiert. Art hat sich ein Foto ausgesucht, auf dem sie einen gefältelten, weißen Kragen trägt, da ist sie der weiße Clown, ein Pierrot. Aber sie raucht. Anne Imhof, Performance-Künstlerin, ist in diesem Frühjahr nicht zu übersehen. Und es ist inzwischen schwer zu entscheiden, ob ihr das Interesse der Medien gilt, weil sie Deutschland auf der Biennale von Venedig vertritt. Oder umgekehrt, ob der Pavillon in den Giardini so viel Aufmerksamkeit bekommt, weil die Kuratorin Susanne Pfeffer diese Künstlerin eingeladen hat. Es scheint jedenfalls, als sei das eine unschlagbare Kombination: Frau und Performance. Als Tino Sehgal vor zwölf Jahren im deutschen Pavillon "This is so contemporary" singen ließ, lud man sicherheitshalber noch den Maler und Bildhauer Thomas Scheibitz dazu. Für Anne Imhofs Auftritt ist die gesamte Fläche freigeräumt worden. Und die Bilder, die gehängt werden, sind von ihr.

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