Kulturgeschichte:Kalendersprüche im Pulverdampf

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In ihrer Anthologie "Entkommen oder Not macht erfinderisch" verkitschen Frank Böckelmann und Dietrich Leube den Ausnahmezustand. Sie nehmen die Normalität aufs Korn, und zwar von rechts.

Von Per Leo

Normalerweise interessiert sich die Literatur für Ausnahmezustände, das Denken für die Regel. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Es kommt vor, dass auch theoretische Köpfe um Situationen kreisen, in denen nichts mehr normal ist. Man nennt sie Existenzialisten. Oft vereint dieser Intellektuellentypus die Neigung zur Abstraktion mit literarischem Talent. Das gilt für die philosophische Spielart des Existenzialismus, die im absurden Theater zu sich selbst kommt, wie für die politische, die den Staat vor die Kulisse des Bürgerkriegs stellt. Sartre konnte denken, Carl Schmitt konnte schreiben.

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