Komische Oper Berlin:Wir fahrn, fahrn, fahrn in der Geisterbahn

Calixto Bieito verbiegt Franz Schrekers Fin-de-Siècle-Oper "Die Gezeichneten".

Von Wolfgang Schreiber

Welch eine Steilvorlage! "Die Schönheit sei Beute des Starken!" heißt die Männer-Doktrin in der Fin-de-Siècle-Oper "Die Gezeichneten" des expressionistischen Wiener Komponisten Franz Schreker. Sie klingt im Kontext der Missbrauchsklagen der Frauen heute wie eine Prophetie aus der Epoche des Ersten Weltkriegs, in der die Oper entstand. Schreker, auch Verfasser des schwülstigen Librettos, hat mit der "Tragödie des hässlichen Mannes" die Psychoanalyse des damals brisanten Sigmund Freud zwiespältig, wollüstig zugespitzt.

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