Klassische Musik:Ruine der Romantik

Die Symphonien von Gustav Mahler sind beliebt, aber selten gibt es gelungene Aufführungen. Der Dirigent Mariss Jansons und die BR-Symphoniker haben es jetzt in München mit der Neunten versucht. Das Ergebnis war elegant - zu elegant.

Von Michael Stallknecht

Die Symphonien Gustav Mahlers sind beliebt. Aber auffällig selten gelingen von ihnen wirklich vollauf befriedigende Aufführungen. Warum ist das so? Ein wesentlicher Grund ist die eigentümliche Stellung Mahlers zwischen den Epochen, zwischen dem 19. Jahrhundert und dem 20. Jahrhundert, das der 1911 gestorbene Komponist ebenso als Erschütterung erfuhr wie entschlossen vorwegnahm. Einerseits ringt Mahler noch mit den Formmodellen der romantischen Symphonik und steigert ihre emotionale Emphase in vorher ungekannte Dimensionen, andererseits weiß seine Musik immer schon um ihre Verlorenheit.

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