Klassik:Was geschrieben steht

Treu den Noten und ganz eigen: Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber hat in Dresden Richard Strauss' "Salome" als großen Rausch interpretiert.

Von Julia Spinola

Klar und kalt wirft der Mond sein unbarmherziges Licht in die Wüste Judäas. Im aufgefächerten, kristallinen Klang der Dresdner Staatskapelle treten die motivischen Konturen überplastisch hervor. Dies ist nicht die schwüle Mittelmeernacht voller Grillenzirpen, die man sonst meist zu hören bekommt in Richard Strauss' "Salome". Hier schicken Wölfe ihr Schmerzensgeheul in die Nacht, es fegt der brennende Atem eines Chamsins durch den Palast des Herodes und um die Zisterne des Jochanaan schleicht womöglich noch ein Leopard.

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