Klassik:VirCanto

CD Nacht und Träume

Repro: SZ

"Des Mondes Zauberblume lacht": Das Münchner Quintett VirCanto singt auf seiner ersten CD "Nacht und Träume" Werke von Schubert und Strauss. Mit der Kunst der Selbstbeherrschung erzeugt es Schlummerklänge, wie Schubert sie beschwört.

Von Rudolf Neumaier

Die Kunst, im Ensemble zu singen, besteht im Aufeinander-Hören. In der Selbstbeherrschung. Das Münchner Quintett VirCanto verfügt über fünf erstklassige Aufeinander-Hörer. Auf seiner ersten CD "Nacht und Träume" singt das Ensemble Werke von Franz Schubert und Richard Strauss. Begleitet wird es vom Pianisten Max Hanft. Die Tenöre Andrew Lepri Meyer und Moon Yung Oh sowie die Baritone Christof Hartkopf und Andreas Burkhart und der Bass Wolfgang Klose bringen mit ihrer hohen Kunst der Selbstbeherrschung jene Schlummerklänge und musikalischen Sylphenküsse zustande, die Schuberts Lied "Geist der Liebe" besingt. Andere Schubert-Stücke grooven so frisch und betörend, wie hundert Jahre nach dem Tod des Komponisten die Commedian Harmonists die Welt eroberten. Höhepunkt auf dieser CD ist das Ständchen "Zögernd leise" mit Hartkopf als Solisten. Welche Solo-Qualitäten alle fünf Sänger von VirCanto hätten, die im Hauptberuf dem Chor des Bayerischen Rundfunks angehören, führt jeder von ihnen in Solostücken von Richard Strauss vor. Diese Lieder wiederum machen klar, wie stark sich die einzelnen Stimmgewalten im Ensemble zurücknehmen. Eine feine Schubertiade.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: