"Barenboim" steht auf dem schwarzen Flügel in der Münchner Philharmonie, dort, wo bei den meisten Instrumenten im heutigen Konzertbetrieb "Steinway" steht. Als der amerikanische Klavierbauer nach 1850 die Instrumentenproduktion aufnahm, begannen die Konzertsäle deutlich größer zu werden. Die älteren Flügel waren nicht mehr durchschlagskräftig genug, man suchte nach einem volleren, brillanteren Ton. Dass die meisten Instrumente des 19. Jahrhunderts in einem 2400-Plätze-Saal wie dem Münchner Gasteig kaum bestehen würden, liegt auf der Hand. Andererseits haben die Komponisten gerade des frühen 19. Jahrhunderts nicht für einen Steinway komponiert, sondern für ein klanglich durchsichtigeres Instrument.
Klassik:Unter Freunden
Für die kleinen Töne im großen Saal: Warum Barenboims Flügel so gut zu Schubert passt, kann man gerade im Gasteig in München hören.
Von Michael Stallknecht
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