Was für göttliche Tänzer! Was für grandiose Musiker! Was für großartige Sänger! Die zwei Meter langen Bass-Lauten der Barockzeit, sie heißen Theorben, recken ihre Hälse neugierig aus dem Orchestergraben des Münchner Prinzregententheaters heraus. Als wollten sie jede Bewegung sehen, die die fünf Frauen und sieben Männer da oben auf der Bühne vollführen, biegsam wie Schlangenmenschen: Grätsche, Kopfstand, Überschlag. Dann hacken die Theorbisten umso begeisterter die Tanzrhythmen in ihre Saiten- instrumente. Sie intonieren mal einen Vulkanausbruch, mal eines der derzeit so beliebten Sommergewitter, mal eine Idylle, in der sich die unzähligen Liebespaare des Stücks singend verturteln.
Klassik:Pirouette auf Wischmopp
Die Tanz-Oper "Les Indes Galantes" bei den Münchner Opernfestspielen ist eine der besten Barock-Aufführungen seit langem.
Von Reinhard J. Brembeck
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