Große Ereignisse werfen große Ereignisankündigungen voraus, zumindest ist das im Filmgeschäft so. In einigen Münchner Kinos hängen auffällig bunte Plakate mit der Silhouette von Frauenkirche, Fernsehturm und Wiesn-Riesenrad, sie weisen auf einen München-Film hin, der erst im August 2018 anlaufen wird. "Safari - Match Me If You Can" lautet der Titel dieses potenziellen Kino-Ereignisses, Regie führte Rudi Gaul. Der gebürtige Münchner ist 35 Jahre alt und studierte an der LMU Theater- und Literaturwissenschaft, während des Studiums inszenierte er bereits seine ersten Theaterstücke und Filme. 2011 gewann er mit seinem Dokumentarfilm "Wader Wecker Vater Land" den Publikumspreis beim Filmfest München, drei Jahre später präsentierte er ebendort den Thriller "Das Hotelzimmer". Bisher haben nur wenige Menschen seine Filme im Kino gesehen, das soll sich aber mit "Safari" ändern.
Darin geht es um die Generation Tinder, um jene Menschen also, die via Dating-App Partner suchen - weniger fürs ganze Leben, vielmehr nur für eine Nacht. Die Besetzung ist prominent, es spielen Juliane Köhler, Sebastian Bezzel, Mina Tander, Sunnyi Melles und Justus von Dohnányi mit, gedreht wurde an Originalschauplätzen in München. In einem Interview sagte Gaul kürzlich, dass es ihm um den "Unterschied zwischen digitaler Selbstüberhöhung und analoger Verletzbarkeit" gehe. Das passt natürlich gut in die heutige Zeit, ebenfalls passend ist die Arbeitseinstellung des Regisseurs und Autors: Rudi Gaul fährt mehrgleisig und inszeniert weiterhin Theaterstücke, zuletzt in Freiburg und Baden-Baden, nebenbei betätigte er sich als Drehbuchautor für einen weiteren Film, der ebenfalls 2018 in die Kinos kommen soll.