Bei der Verleihung des 28. Europäischen Filmpreises gewann Paolo Sorrentinos Tragikomödie "Ewige Jugend" mit Michael Caine und Harvey Keitel am Samstag in Berlin alle wichtigen Preise. Der Film erzählt von zwei alten Freunden, die gemeinsam Urlaub in einem Wellnesshotel in den Alpen machen - und dort mit den großen Fragen nach Liebe, Tod und Vergänglichkeit konfrontiert werden.
Die Deutschen waren mit Sebastian Schippers dreifach nominiertem Echtzeit-Thriller "Victoria" und großen Hoffnungen ins Rennen gegangen, wurden aber herb enttäuscht. Nicht nur die Trophäe für den besten europäischen Film konnte Sorrentino entgegennehmen. Der 45-jährige Italiener wurde auch als bester Regisseur geehrt. Sein 82-jähriger Hauptdarsteller Michael Caine, der einen pensionierten Dirigenten mit Sinnkrise spielt, erhielt die Auszeichnung als bester Schauspieler und aus den Händen von Wim Wenders auch noch einen Sonderpreis für sein Gesamtwerk.
"Ich kann Ihnen nicht sagen, was das bedeutet!", rief der sichtlich gerührte Brite Caine ins Publikum. Oscar-Preisträger Sorrentino hatte bereits vor zwei Jahren mit "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" die Trophäe für den besten Spielfilm beim Europäischen Filmpreis geholt. Die britisch-französische Schauspielerin Charlotte Rampling, 69, wurde für ihr Lebenswerk geehrt - und erhielt darüber hinaus die Auszeichnung als beste Schauspielerin für ihre Rolle in dem Ehedrama "45 Years".
Der Preis für die beste Komödie ging an den Schweden Roy Andersson für seinen skurrilen Film "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach" über zwei trübsinnige Scherzartikel-Verkäufer. Auch der Schauspieler und Oscar-Preisträger Christoph Waltz wurde geehrt: für seinen "Beitrag zum Weltkino".