Kino:Oben Show, unten Stolpern

Greta Gerwig spielt in Noah Baumbachs hinreißender Filmkomödie "Mistress Amercia" die New Yorkerin Brooke, die keinen Erfolg hat, aber das Leben zu genießen weiß.

Von Susan Vahabzadeh

Bei einer richtig guten Hauptfigur braucht man eine Weile, bis man weiß, ob man sie hassen oder lieben soll. Eindeutige Sympathieträger und schlichte Nervensägen sind langweilig: Bei ihnen gibt es nichts mehr zu erkunden oder zu verstehen. Brooke, die Greta Gerwig sich gemeinsam mit Regisseur Noah Baumbach für den Film "Mistress America" auf den Leib geschrieben hat, steigt bei ihrem ersten Auftritt eine Treppe am Times Square hinunter, als wäre es eine große Show, obenrum - untenrum kann sie auf ihren Stöckelschuhen nicht laufen. Sie ist naiv, durchgeknallt und doch geistreich. Und der Tonfall, in dem sie dann ihre zukünftige kleine Stiefschwester Tracy begrüßt, die sie vorher noch nie getroffen hat, klingt verdächtig nach größenwahnsinniger Zimtzicke. Aber was sie sagt, ist entwaffnend zutraulich.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: