Kino:Krassheitsparade

Kino: Der Beziehungsreigen gerät zum Peinlichkeitstheater: Szene aus Lars Montags Verfilmung von Helmut Kraussers "Einsamkeit und Sex und Mitleid".

Der Beziehungsreigen gerät zum Peinlichkeitstheater: Szene aus Lars Montags Verfilmung von Helmut Kraussers "Einsamkeit und Sex und Mitleid".

(Foto: x-Filme)

Ein Reigen von Peinlichkeiten, Ekel und Widerwärtigkeiten: Der Regisseur Lars Montag hat Helmut Kraussers Romanvorlage "Einsamkeit und Sex und Mitleid" verfilmt. Dabei ist bei dieser provokanten Zeitdiagnose einiges schief gegangen.

Von Rainer Gansera

Lars Montags Adaption des Romans von Helmut Krausser besteht darin, Momente von Peinlichkeit, Ekel und Widerwärtigkeit penetrant aneinanderzureihen. Wer den Roman kennt und schätzt, steht konsterniert vor dieser Verfilmungskatastrophe. Was ist hier schiefgegangen? Natürlich darf eine Adaption eigenwillig sein, aber Lars Montag zerrt das Ringelreihen seiner 13 Figuren in eine derartig banal aufgeplusterte Exzentrik, dass die Charaktere gleichgültig werden und man für ihre Schicksale keinerlei Interesse aufbringen mag. Das Allerschlimmste: Dieses Panorama der Vulgarität tut so, als sei es eine provokante Zeitdiagnose, als wäre das Gezeter des Personals Kundgebung des Zeitgeists.

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