Für das Filmfest kann man sich schon mal in Schale werfen, da dürfen Sekt- und Biergläser gefüllt und die Freuden am Bling-Bling ausgelebt werden. Die Protagonistinnen der britischen Fernsehserie "Clique" (zu sehen in der Sparte "Serien Spotlight") machen vor, was Filmfest-Chefin Diana Iljine als Motto für die 35. Ausgabe vorgegeben hat: "Enjoy. Relax. Flirt." Also "Genießen. Entspannen. Flirten." Das können die Münchner bekanntlich recht gut, besonders auf den zahlreichen Partys und Premierenfeiern. Ein bisschen unentspannt darf man in der Aufwärmphase aber schon sein, also genau jetzt, wenn an diesem Montag der Online-Kartenvorverkauf beginnt (der Vorverkauf an den Filmfest-Kassen im Gasteig startet am 15. Juni). Von nun an gilt es, sich Tickets für die Lieblingsfilme zu sichern. Und wer sich je mit Deutschlands vielleicht schönstem Sommerfilmfest beschäftigt hat, der weiß, dass die Auswahl schon deshalb knifflig ist, weil das Angebot so riesig ist. 180 Spiel- und Dokumentarfilme aus 60 Ländern stehen von 22. Juni bis 1. Juli auf dem Programm, zwei Drittel davon als Deutschland-, 45 als Weltpremieren. Eröffnet wird mit Claire Denis' Drama "Un beau soleil intérieur", zum Abschluss läuft Lone Scherfigs "Ihre beste Stunde" mit Bill Nighy. Herausragende Filmkunst gibt es in den Wettbewerbsreihen "Cinemasters" und "Cinevision", zum Beispiel Michael Hanekes "Happy End" und "Ava" von Léa Mysius. Es gibt Star-Kino und Independent-Wagnisse, außerdem die Reihen "Neues Deutsches Kino" und "Neues Deutsches Fernsehen". Es gibt Open-Airs mit Konzertfilmen und ein eigenes Kinderfilmfest. Es gibt ein Jugend-Event, etliche Hommagen und die Retrospektive für Sofia Coppola. Und Bud-Spencer-Fans dürfen sich auf das vergnügliche Doku-Roadmovie "Sie nannten ihn Spencer" freuen. Eine Yoga-Veranstaltung zum Entspannen gibt es übrigens auch.
35. Filmfest München, Do., 22. Juni, bis Sa., 1. Juli, Online-Vorverkauf ab Mo., 12. Juni, regulär ab 15. Juni, www.filmfest-muenchen.de