Obwohl diese Auswahl im Gegensatz zu den früheren Preisträgern als Ganzes sehr grau, depressiv und wenig spielerisch auftritt, zeugt sie von einer sehr lebendigen Szene junger Fotografen, die ihre Motive mehr suchen als finden. Weniger das Abbild der sogenannten Wirklichkeit fordert diese Bildermacher heraus, vielmehr die Umsetzung einer vorher entwickelten Idee von Welt mit den Mitteln fotografischer Arbeit. Dass der Mensch in diesen Welten so selten vorkommt, mag eine Reaktion auf die Schnappschuss-Gier der Medien sein, auf jeden Fall reagiert diese Generation ganz offensichtlich auf den schnellen Verbrauch von Gesichtern mit einem Rückzug in langsame Entwicklungsprozesse. Und das zeigt wiederum Persönlichkeit, die guttut.
Foto: Jan Paul Evers. "Modernismus fängt zu Hause an", www.guteaussichten.org
Deichtorhallen Hamburg, bis 27. Februar 2011, danach in Stuttgart, Washington, Burghausen, Freising, Frankfurt am Main