Jubiläum:Reich aus Glas

Die Mayer'sche Hofkunstanstalt ist ein Ort von seltenem Zauber. Seit 170 Jahren fertigen dort Künstler Mosaike und Glasmalereien für Auftraggeber aus aller Welt. Jetzt öffnen die Werkstätten für Besucher. Zum Festtag erscheint eine Edition in 17 Meisterwerken

Von Susanne Hermanski

Um die Bedeutung der Mayer'schen Hofkunstanstalt zu beschreiben, kann man viele Worte machen - darüber, wo in der Welt überall deren Werke zu sehen sind, was sie kosten, welchen höheren Wert sie darstellen - oder wenige Schritte. Wer die Mayer'sche zum ersten Mal betritt, ist auf alle Fälle überrascht, im besten Falle ist er tief berührt. Erstaunlich ist allein schon, dass ein Ort wie dieser, am Stiglmaierplatz, im verkehrsumtosten Zentrum von München gelegen, bis heute bestehen konnte. Mit welcher Konzentration, Ruhe und Würde Dutzende Künstler und Kunsthandwerker dort arbeiten, ist bewegend. Steinchen um Steinchen fügen sie zu expressiven Mosaiken zusammen. Glasmalereien entstehen hier, so groß, dass sie selbst noch im Petersdom durch ihre Pracht und Farbigkeit beeindrucken. Vor allem aber haben die Mayers in der fünften Generation geschafft, was so wichtig ist, damit das Wunder weitergeht: Sie arbeiten mit der internationalen künstlerischen Avantgarde zusammen, setzen Werke von Baselitz ebenso um, wie von Art Spiegelman oder Robert Wilson.

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