Jubiläum:Als es am schönsten war

Frank Baumbauer, 2009

Bis 2009 war Frank Baumbauer Intendant der Münchner Kammerspiele, davor hat er das Theater Basel und das Hamburger Schauspielhaus geleitet.

(Foto: Stephan Rumpf)

Als er aufhörte, wollte keiner es glauben - zum siebzigsten Geburtstag des Theatermachers Frank Baumbauer.

Von Egbert Tholl

Als Frank Baumbauer im Sommer 2009 in den Ruhestand ging, wollte das in der Theaterszene kaum jemand glauben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Münchner Kammerspiele, die er acht Jahre als Intendant geleitet hatte, gerade zum "Theater des Jahres" gewählt, und insgesamt elf Inszenierungen aus seiner Ära zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden. Baumbauer hätte länger an den Kammerspielen bleiben können - tatsächlich kam deren nächster Intendant, Johan Simons, erst 2010. Aber er wollte nicht. Er wollte auch nicht das Deutsche Theater in Berlin übernehmen oder die Salzburger Festspiele, wo er bereits, von 1999 bis 2001, das Schauspielprogramm geleitet hatte. Es gab kaum einen bedeutenden Leitungsposten im Theaterbereich, mit dem er damals nicht in Verbindung gebracht wurde. Am engsten rückte man ihm mit der Leitung der Bayerischen Theaterakademie auf den Leib. Aber auch diesen Vertrag, ihm halbwegs unterschriftsreif vorliegend, unterschrieb er nicht. Lieber blieb er in seinem Haus im Chiemgau, unweit von München. Dort empfängt er Schauspieler, die Rat suchen, von dort zieht er immer noch an wichtigen Fäden - auch an der Entscheidung, dass Matthias Lilienthal nun Nachfolger von Simons an den Kammerspielen wird, dürfte er wohl kaum gänzlich unbeteiligt gewesen sein.

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