Joanne K. Rowlings neuer Roman:Barry Fairbrother folgt Harry Potter

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"Manche Leute werden es hassen", sagt Bestsellerautorin Joanne K. Rowling über ihr neues Buch "Ein plötzlicher Todesfall". Der Erwachsenenroman um einen Mord in der englischen Provinz wurde als klares Kontrastprogramm zu "Harry Potter" angekündigt. Jetzt ist der Verkauf des mit Spannung erwarteten Buchs auch in Deutschland angelaufen.

Ein Todesser, Bellatrix Lestrange oder am Ende gar Lord Voldemort persönlich? Den Fans Joanne K. Rowlings könnte es zunächst schwerfallen, sich von den üblichen Verdächtigen aus den sieben "Harry Potter"-Büchern zu lösen. Der neue Roman der Autorin, "Ein plötzlicher Todesfall", ist seit diesem Donnerstag unter anderem in Deutschland, den USA und Großbritannien auf dem Markt. Er dreht sich um den überraschenden Tod eines Gemeinderatsmitglieds in einer englischen Kleinstadt.

"Ein plötzlicher Todesfall" ist Rowlings erster Roman für Erwachsene und zugleich der erste seit Veröffentlichung des letzten Buches der "Harry Potter"-Reihe vor fünf Jahren. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der britischen Rundfunkanstalt BBC betonte Rowling, sie hoffe, "dass wir es wirklich eindeutig zu verstehen gegeben haben, dass dies kein Buch für Kinder ist".

Über den Roman, der in der scheinbaren Idylle einer englischen Kleinstadt spielt, war im Vorfeld wenig an die Öffentlichkeit gedrungen. Nur wenige Menschen durften das Manuskript lesen. Bekannt wurde lediglich, dass die Hauptfigur Barry Fairbrother mit Harry Potter nichts zu tun hat. Fantasy-Elemente fehlen demnach komplett. Die Autorin rechnet daher auch fest damit, dass das Buch nicht allen Lesern gefallen wird. "Manche Leute werden es hassen, dessen bin ich mir ziemlich sicher", sagte sie in einem Interview.

Wie bei den letzten "Harry-Potter"-Bänden setzte die Autorin auch vor der Veröffentlichung ihres neuen Romans auf große Geheimhaltung. Eine PR-Strategie, die aufgehen dürfte, da vor allem viele Potter-Fans das Buch schon aus reiner Neugierde kaufen werden. Ob sie die Abwesenheit ihres Helden akzeptieren werden, bleibe abzuwarten, sagte Marketingexperte Stephen Brown der Nachrichtenagentur dapd: "Es wird interessant sein zu beobachten, wie die Leser reagieren. Ich wäre überrascht, wenn es keine Rufe gäbe wie 'Gib uns Harry zurück'".

Rowling kündigt Kinderbuch an

Beim Online-Buchhändler amazon.de belegte das Buch am Mittwochnachmittag auf der Liste der beliebtesten Neuerscheinungen Platz zehn. Für die Buchhandelskette Hugendubel war es laut Aussage eines Sprechers "einer der wichtigsten Titel dieses Herbstes". Das Buch werde prominent in den Filialen platziert, und man knüpfe entsprechende Verkaufserwartungen daran.

Zugleich kündigte Rowling in dem BBC-Interview an, ihr nächstes Buch werde wieder ein Kinderbuch sein. Mit der Geschichte von Harry Potter sei sie durch, sagte die 47-Jährige. Sie schloss aber nicht aus, ein Buch zu schreiben, das in der Zauberwelt ihres erfolgreichen Protagonisten spiele. Wenn sie eine "fabelhafte Idee" habe, werde sie diese auch umsetzen. Der erste Band der siebenteiligen Serie über den Zauberlehrling erschien 1997, der letzte 2007. Die Bücher verkauften sich weltweit etwa 450 Millionen Mal. Allein in Deutschland gingen rund 30 Millionen Exemplare über den Ladentisch. Damit gilt Rowling als eine der international erfolgreichsten Autorinnen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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