Jetzt im Kino:Dominas und Shakespeare

Samuel L. Jackson spielt in "Big Game" den US-Präsidenten, Kevin Costner einen Sportcoach in "City of McFarlane".

Von Karoline Meta Beisel, Fritz Göttler, Nicolas Freund, Susan Vahabzadeh, Fritz Göttler

Die Filmstarts vom 18. Juni auf einen Blick, bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme folgen.

Agnieszka

Zwei Gebote gelten in Agnieszkas neuem Job: "Wir ziehen uns nicht aus. Und wir werden nicht angefasst." In Polen hielt die junge Frau nichts mehr, jetzt ist sie in München, wo ihr die geheimnisvolle "Madame" eine Stelle als Domina anbietet. Das Beste an dem Film von Tomasz E. Rudzik ist die polnische Hauptdarstellerin Karolina Gorczyca: Selbst in den Szenen, in denen sie für ihre Kunden die Starke spielt, kommt sie dem Zuschauer doch verletzbar vor. Sehenswert.

Amapola

Ein Traum von einem Film, die erste Spielfilmregie des oscarprämierten Ausstatters und Operninszenators Eugenio Zanetti. Ein Sommernachtstraum, von Shakespeare frei inspiriert, verlegt in die Siebziger, die Zeit der argentinischen Militärregierung. Großes Kino, naiv und flamboyant: Das Schicksal, glaubst du daran? Weiß nicht . . . als ich klein war, glaubte ich an die Liebe. Große Oper, mit Zeitreiseeffekt: We'll meet again, don't know why, don't know when.

Big Game

Samuel L. Jackson als US-Präsident in einem finnischen Actionfilm, gedreht in Oberbayern. Die Air Force One wird von einer merkwürdigen Verschwörungsallianz aus Regierungsmitarbeitern, CIA und arabischen Terroristen abgeschossen. Präsident Jackson schlägt sich mit einem nervigen Jäger-Jungen durch die Wildnis und durch Terroristenhorden. Es fallen Sätze wie "Mein Wald, meine Regeln". Austauschbarer Actionmurks von Jalmari Helander mit einem sehr merkwürdigen Männerbild.

City of McFarlane

Jeder hat Stärken, es fragt sich nur welche: Ein abgehalfterter Coach (Kevin Costner) landet in einer der ärmsten Gemeinden der USA - und macht aus ein paar Erntehelfer-Kindern erfolgreiche Läufer. Niki Caro hat dieses hinreißende Sport-Feel-good-Movie nach einer wahren Begebenheit inszeniert.

Die Lügen der Sieger

(siehe Kritik nebenan)

Trash

Ein Huck-Finn-Abenteuer in Rio, drei Kids finden auf ihrem Arbeitsplatz, einer riesigen Müllkippe, eine Brieftasche mit hochbrisantem Material. Es geht um Korruption, Polizeigewalt von ganz oben, Rebellion von unten. Die Kids sind mit Spaß bei der Sache, von Regisseur Stephen Daldry in monatelangem Training präpariert: Könnte sein, sagt er, die waren davor noch überhaupt nie im Kino . . . Die erste Hälfte zieht Daldry richtig brutal auf, dann schwenkt er doch wieder ins wirbelig Märchenhafte ab. Martin Sheen hat als Priester aus Amerika Probleme nicht nur mit seiner social work, sondern auch mit dem Trinken (Foto: Universal).

Was heißt hier Ende?

Der Filmkritiker Michael Althen

(siehe Kritik nebenan)

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