Jetzt im Kino:Bunte Bikinis

Daniel Radcliffe wächst in der Horrorkomödie "Horns" ein Geweih. Jonah Hill und James Franco sind im Drama "True Story" in Bestform zu erleben. Und Emma Stone verheddert sich in "Aloha" zwischen Blumenketten.

Von Rainer Gansera, David Steinitz, Rainer Gansera, Martina Knoben, Susan Vahabzadeh

Die Filmstarts vom 6. August auf einen Blick, bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme folgen.

About A Girl

Suizidgefährdetes Teenie-Girl (Jasna Fritzi Bauer) darf das Leben, von dem es mächtig angeödet ist, wieder lieben lernen. Mark Monheims Debütfilm legt hübsch los mit sarkastischem Witz und verirrt sich dann in einem Exzess der Schrulligkeiten. Jeder Erwachsene ist ein liebenswerter Kauz aus der Comedy-Klamottenkiste: überforderte Mama, fidele Oma, pfiffiger Psychiater. Davor kapituliert sogar juveniler Lebensüberdruss.

Aloha

Der großartige Regisseur Cameron Crowe, der "Jerry Maguire" und "Almost Famous" gemacht hat, verrennt sich in dieser merkwürdigen, romantische Komödie leider im Nirgendwo. Worum es geht? Schwer zu sagen. Irgendwas mit Hawaii, Liebe und Rüstungsindustrie. Das All-Star-Ensemble Bradley Cooper, Emma Stone, Rachel McAadams und Bill Murray sucht nach einem Ausweg und verheddert sich, trotz so manch hübscher Pointe, in Blumenketten (Siehe Feuilleton vom Mittwoch).

Barbecue

(Wurde der Presse vorab nicht gezeigt.)

Horns

Daniel Radcliffe, der seit seiner Harry Potter-Rente eine sympathisch merkwürdige Rollenauswahl nach der anderen trifft, wächst in dieser hübschen Horror-Travestie von Alexandre Aja ein pompöses Geweih. Und wenn einem jungen Mann in einer spießigen US-Kleinstadt plötzlich Hörner wachsen, dann bietet das viel Stoff für Slapstick im Grenzbereich des Wahnsinns.

Las Insoladas - Sonnenstiche

Sechs hübsche Salsatänzerinnen beim Sonnenbad auf einem Hochhausdach mitten in Buenos Aires. Brütende Hitze, bunte Bikinis und Fernwehträume vom Karibikurlaub. Sieht zuerst nach Frauen-unter-sich à la Almodovar aus, wird aber unter Gustavo Tarettos Kammerspielregie zum Smalltalk-Marathon. Keine Dramatik, keine Schicksalstiefe, dafür permanent augenzwinkernde Anekdoten über Männer, Zombies und dergleichen.

Learning to Drive - Fahrstunden fürs Leben

Die Fahrschule als Lebensschule: Wendy (Patricia Clarkson) wird von ihrem Mann verlassen und muss das Steuer nun selbst in die Hand nehmen. In dem gelassenen indischen Fahrlehrer Darwan (Ben Kingsley) findet die nervöse Literaturkritikerin den idealen Lehrer - und er in ihr eine Freundin, die ebenfalls die Sprache liebt. Isabel Coixet erzählt klug und unaufgeregt von einer besonderen Freundschaft im Kulturenmix New Yorks. Kamera und Soundtrack sorgen für einen frischen Look, und einige sehr komische Dialoge gibt es auch.

Mission: Impossible - Rogue Nation

(Siehe Kritik nebenan.)

True Story - Spiel um Macht

Das Leinwanddebüt des britischen Theaterregisseurs Rupert Goold erzählt eine Geschichte, die zu bizarr ist, um sie zu erfinden. Sie ist auch tatsächlich passiert: Der Reporter Michael Finkel (Jonah Hill) wurde von der New York Times wegen fantasievoller Ausschmückung einer Reportage gefeuert. Er trifft auf einen Mörder (James Franco), der sich auf der Flucht als Michael Finkel ausgegeben hat. Ein sehr nachdenklicher Film über Integrität im Allgemeinen und über Journalismus im Besonderen, mit zwei Hauptdarstellern in Höchstform.

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