Jennifer Lopez, Ben Affleck in "Gigli":Floppen für Fortgeschrittene

Jennifer Lopez hat mit ihrem Verlobten Ben Affleck jetzt zum ersten Mal gemeinsam in einem Film gespielt. Doch der Streifen ist so schlecht, dass keiner ihn sehen will, die Produktionsfirma die Werbung dafür eingestellt hat und der Regisseur schon auf sein nächstes Werk verweist.

SUSAN VAHABZADEH

(SZ v. 09.-10.08.2003)

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Bei Jennifer Lopez vergisst man ja manchmal, dass sie als Schauspielerin angefangen hat und dann erst zum Popstar wurde. "Gigli", der erste Film, den sie mit ihrem Verlobten Ben Affleck gedreht hat, entwickelt sich in den USA gerade zum Mega-Flop: Der Film ist in der vergangenen Woche in den USA angelaufen, aber die Mundpropaganda macht ihm das Überleben bis in die dritte Kino-Woche schwer - Kritik und Publikum sind von der Geschichte, in der Affleck und Lopez zwei Gangster spielen, die von ihrem Boss zu einem gemeinsam Kidnapping verdonnert werden, alles andere als überzeugt.

Martin Brest, der "Gigli"-Regisseur, hat zuletzt "Meet Joe Black" mit Brad Pitt und Anthony Hopkins gedreht; der Mann weiß also, wie es ist, wenn man mit zwei Topstars einen Flop dreht. Aber diesmal trifft es Brest richtig hart: Sony Pictures hat in den USA die Fernsehwerbung für "Gigli" gestoppt. 3,8 Millionen Dollar spielte "Gigli" am ersten Wochenende an den Kinokassen ein, bei Produktionskosten von 54 Millionen, zusätzlichen Werbekosten von mehr als 20 Millionen - das ist selbst in Flopkreisen ein Tiefschlag.

Wie es passiert ist, dass zwei so erfolgversprechende und -verwöhnte Menschen wie Lopez und Affleck sich als Kassengift erweisen? Die Los Angeles Daily News hat Steven Soderbergh befragt, der J-Los besten Leinwandauftritt 1998 in "Out of Sight" inszeniert hat - und auch nur zu sagen hatte, dass private Bande noch kein Garant sind für leinwandtaugliche Chemie. Und dass die Besetzung von J-Lo in seiner Elmore-Leonard-Verfilmung "Out of Sight" das Resultat eines langen Castings gewesen ist, bei dem er sich nicht für die Schauspielerin entschied, die ihm am besten gefiel oder die am berühmtesten war - sondern für jene, die am besten wirkte mit Hauptdarsteller George Clooney.

Der große Verlierer in diesem Spiel könnte der Regisseur Kevin Smith sein, der mit Affleck immer wieder gedreht hat seit 1995 - "Mallrats", "Chasing Amy", "Dogma". Smith hat Affleck und Lopez für seinen neuen Film "Jersey Girl" engagiert, noch bevor "Gigli" fertig war - und befürchtet, dass sein "Jersey Girl", das schon in der Postproduktion ist und im Feburar ins Kino kommt, von der schlechten Mundpropaganda für "Gigli" mit in den Abgrund gerissen wird. Auf der Website seiner Produktionsfirma View Askew fleht Smith um eine Chance für "Jersey Girl": "Gigli" und "Jersey Girl" zu vergleichen, das sei, als werfe man "apples and blowjobs" in einen Topf. Die Spekulationen, so Smith, hätten aber "offensichtliche Gründe" - noch einer, den "Gigli" nicht überzeugt hat.

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