Noch immer hat der Jazz - dessen Begriff heute nur eine höchst unterschiedlich zu füllende Hülle ist - ein Imageproblem. Zu viele glauben immer noch, dass diese Musik ein schmuddeliges Kellerkind der Subkultur sei, statt die zweite Klassik, die sie heute ausbildungstechnisch wie musikalisch ist. Da ist es umso erfreulicher, wenn der Jazz auch mal Anlass für ein gesellschaftliches Ereignis ist, noch dazu ein vom Hochadel getragenes. Wie schon vor zwei und erstmals vor vier Jahren gibt es - natürlich im Prinzregententheater - die "Prinzenrolle für die Ohren", eine Jazz-Gala zugunsten der musikalischen Hochbegabtenförderung der Konzertgesellschaft München.
Unter der Schirmherrschaft von Seiner Königlichen Hoheit Leopold Prinz von Bayern und Seiner Durchlaucht Johann Georg Prinz von Hohenzollern schlüpft dabei Seine Hoheit Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern, der Chef des Hauses Hohenzollern, in seine liebste Rolle: Als Charly mit seinen Jivemates - Norbert Rettenmaier an Vibrafon und Orgel, Werner Acker an der Gitarre, Frieder Berlin am Klavier, Paul Müller am Bass und Peter Schmidt am Schlagzeug - legt er als Saxofonist und Sänger eine heiße Rhythm & Jazz-Show aufs Parkett. Mit Standards von Ray Charles, Frank Sinatra oder Louis Prima, aber auch mit eigenen Kompositionen.
Ein fürstlicher Rahmen also für die Verleihung des von ihm und seiner Gesellschaft gestifteten Jazz-Förderpreises. Der geht diesmal an den Augsburger Geiger Sandro Roy, der trotz seiner erst 21 Jahre bereits als Nachfolger eines Stephane Grapelli gehandelt wird. Einer Sinti-Musikerfamilie entstammend war er bereits 2007 Bundessieger bei "Jugend musiziert" und kam daraufhin zu Meisterkursen nach München, Bern und Salzburg. Gerade ist sein Debütalbum "Where I Come From" erschienen, das genauso heiß ist wie wohl auch dieser Gala-Abend.
Prinzenrolle Jazz-Gala, Sonntag, 18. Oktober, 19 Uhr, Prinzregententheater, Prinzregentenplatz 12