Nachfolger für Daniel Craig:Wer wird der nächste James Bond?

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Mögliche Bond-Kandidat(inn)en: Idris Elba, Emilia Clarke und Tom Hiddleston (Foto: AP)

Oder wird es doch eine Frau? In Großbritannien bewerben sich Kandidaten inzwischen auch ungefragt für den begehrten Agentenjob.

Von Tobias Kniebe

Wenn einer der sichtbarsten Jobs des Planeten neu zu vergeben ist, muss mit ungefragten Bewerbungen, heiß begehrten Wunschkandidaten und Höchsteinsätzen in den Wettbüros gerechnet werden. Derzeit erlebt das die britische Traditionsfirma Eon Productions bei ihrer Suche nach einem neuen Bond-Darsteller. Oder ist es eine Darstellerin? Keine Spekulation scheint den Briten derzeit zu wild zu sein.

Ähnlich wie bei den vergleichbaren Rollenangeboten "Papst" und "US-Präsident", für die ebenfalls in größeren Abständen begabte Darsteller gesucht werden, scheint die Zukunft der Menschheit auch hier davon abzuhängen, ob in Sachen Hautfarbe und Geschlecht endlich mal Fortschritte erzielt werden.

Nur leider ist das Verfahren besonders unklar: Beginn und Ende einer offiziellen Amtsperiode, Wahlgremium und Wahlverfahren, alles liegt komplett im Dunkel der Geheimniskrämerei. Zwar weiß man, dass der amtierende Darsteller Daniel Craig sich "lieber die Pulsadern aufschlitzen" würde, als den Job noch einmal zu machen - aber das sagt jeder zweite Angestellte in jeder dritten Gehaltsverhandlung auch.

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Allein für den Fall, dass Craig es ernst meint, bringen sich aber schon jede Menge Bewerber in Stellung. Zuletzt sogar zwei formidable Frauen: Gillian Anderson, einst Star der "X-Files", verbreitete vorletztes Wochenende via Twitter ein von Fans gestaltetes Poster, das sie als "Jane Bond" zeigt; am Montag legte die "Game of Thrones"-Drachenzähmerin Emilia Clarke nach und gestand dem Daily Star ihren unerfüllten Traum: "Kein Zweifel, ich würde es lieben, Jane Bond zu spielen - mit Leonardo DiCaprio an meiner Seite." Die Reaktionen waren gewaltig.

Unter den körperlich fitten, gut aussehenden Briten im Bond-Alter herrscht derzeit großes Gedränge

Allerdings herrschen auch im konservativeren Kandidatenfeld - gut aussehende, körperlich fitte männliche Briten in einem gewissen Alter - sowohl heftiges Gedränge als auch ständige Aufregung. Als zuletzt der 35-jährige "Night Manager"-Star Tom Hiddleston mit Bond-Produzentin Barbara Broccoli in London gesehen wurde, gab es einen Run auf die Buchmacher. So viele wollten auf Hiddleston als neuen 007 setzen, dass die Wette nach kurzer Zeit nicht mehr angenommen wurde.

Vor dieser Aktion lag der 38-jährige Tom Hardy wertmäßig vorn, der unter anderem als "Mad Max" große Actionerfahrung mitbringt. Ihm folgte in dichtem Abstand der aus "The Wire" bekannte Idris Elba, der als erster schwarzer Bond Geschichte schreiben würde. Oder wird es doch nur der erste rothaarige Bond, Damian Lewis aus "Homeland"?

Überraschungen sind am Ende das Wichtigste, meint jedenfalls der scheidende Bond-Regisseur Sam Mendes: "Was immer auch passiert - der neue Bond wird allen Erwartungen widersprechen. Darin war Barbara Broccoli immer brillant, und genau damit wird die Serie überleben."

© SZ vom 31.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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