40 Jahre "Sgt. Pepper":Wiedergehört - Song für Song

Lesezeit: 21 min

Vom Titelsong "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" bis zu "A Day In The Life": Die Redaktion von sueddeutsche.de und Willi Winkler stellen das Meisterwerk vor - Song für Song.

It was twenty years ago today. Twenty? Inzwischen ist es 40 Jahre her, dass ein gewisser Sgt. Pepper seine Band auf Tournee schickte, eine Band mit dem eigenartigen Namen "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band". Und erst die Musik, die sie machte: knalligen Rock, schräge Walzer mit Vaudeville-Anklängen, indische Sitarklänge, dann wieder symphonische Einlagen eines Orchesters. Die Welt staunte gewaltig, als die Beatles am 1. Juni 1967 ihr Meisterwerk herausbrachten: "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band", eines der ersten Konzeptalben der Popmusik.

Vorausgegangen waren die bittersten Monate, die die Fab Four je durchleben mussten: Massenhysterien, Morddrohungen, Konzerte, die misslangen (der Lärm war so ohrenbetäubend, dass sich die Musiker selbst nicht mehr hören konnten), Tourneeorte, die sie fluchtartig verließen.

All das führte dazu, dass die Beatles gemeinsam beschlossen, nie wieder live aufzutreten. John Lennon formulierte es damals so: "Wenn wir nicht touren müssen, können wir die Musik aufnehmen, die wir nicht live zu spielen brauchen. Und das bedeutet: Wir können etwas schaffen, das man noch nie gehört hat. Eine Schallplatte mit ganz neuen Sounds." Das Ergebnis ist bekannt.

Übrigens: Sgt. Pepper wurde mit einer heute vorsintflutlich erscheinenden Vierspur-Technik aufgenommen.

So, und nun geht's auf der nächsten Seite los, mit dem ersten und zugleich Titel-Song: "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band"

Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band

Das Stück kündigt ein Konzert an - ein Konzert, das die Beatles selbst nicht mehr geben wollten. Die fiktive Band stellt sich mit diesem Lied dem Publikum vor und lädt die Zuhörer ein, die Show zu genießen, Applaus wird eingeblendet.

Ich war etwa 12, als ich zum ersten Mal "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" hörte - und mir war sofort klar: Das hier sind ganz andere Beatles, viel experimenteller als früher. Da war nicht nur dieses schräge Suchbild-Cover, sondern eben auch der Titelsong "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band". Allein schon der Name erregte meine jugendliche Aufmerksamkeit: Wer war Sgt. Pepper? Ein Soldat vielleicht? Aber warum hat der eine Band? Noch dazu eine, die sich um die einsamen Herzen kümmert?

Noch über diese vielen Rätsel sinnierend, ließ ich die Platte laufen - und vernahm die ersten Töne, die die neuen Pfade symbolisierten, auf die sich die Fab Four begaben: eine Kakophonie, die einer Orchesterprobe entstammt, in die jäh die spitzen E-Gitarren-Zupfer schneiden. Wenige Momente später setzt ein gemächliches Horn ein. Welche Kontraste! Und doch gilt gleichzeitig: Welche Harmonie! So was konnten eben nur die Beatles.

Nach einer guten Minute ist der Song vorbei und mündet direkt in "With A Little Help From My Friends" - auch das hatte es so noch nicht gegeben, dass ein Lied das nächste im wahrsten Sinne des Wortes anmoderiert. Paul McCartney kündigt an dieser Stelle, mit starkem Applaus im Hintergrund, den fiktiven "one and only Billy Shears" an - hinter dem sich natürlich niemand anderes als Ringo Starr verbarg ...

Und weiter geht's mit: With A Little Help From My Friends

Lovely Rita

When it gets dark I tow your heart away - wenn es dunkel wird, lade ich dein Herz auf meinen Abschleppwagen. So klingt die ultimative Liebeserklärung an eine Politesse - und vielleicht auch der Soundtrack zur Versöhnung zweier ungleicher "Äpfel".

Als Steve Jobs, Chef der Apple Inc., Anfang Januar sein iPhone der Weltöffentlichkeit präsentierte, spielte er das Lied "Lovely Rita" von den Beatles. Seit Jahren lagen da schon die Computerfirma und das gleichnamige Label der Liverpooler im Clinch. Apple hatte sich nämlich vertraglich verpflichtet, dem Musik-Business fern zu bleiben, um den Namen und das Apfel-Logo weiter nutzen zu können. Nach der Einführung von iPod und iTunes sah die Plattenfirma diese Einigung verletzt und klagte erneut.

Und dann kam "Rita". Jobs - ein Meister der Inszenierung - kannte sicher eine der kolportierten Entstehungsgeschichten des Songs: Nachdem Paul McCartney die Londoner Abbey Road Studios verließ, um nach seinem Auto zu sehen, traf er auf die Hilfspolizistin Meta Davis, die ihm gerade ein Knöllchen verpasste. Anstatt ein wütendes Anklage-Lied gegen die Politesse zu richten, entstand eine zwei Minuten 36 lange Ode an Davis - mit langen Aaaahs, einem Spritzer Ironie und Honkytonk-Klavier. Genau das richtige Lied für eine Versöhnung zwischen Teilnehmern des globalen Waren-Verkehrs, mag sich Steve Jobs gedacht haben.

Dabei beschreibt Paul McCartney seine Heldin wenig charmant, wie sie da den Strafzettel in ihrem "kleinen weißen Buch" ausfüllt: Ihre Kappe mache sie älter, als sie sei - zudem wirke sie wie ein military man. Kann so ein Liebeslied beginnen? Aber sicher - M ay I inquire discreetly, when are you free to take some tea with me ? Dating in gestelztem Amtsenglisch, McCartney gibt sich ironisch.

Der Erzähler geht mit Rita aus, wirbt um sie, lacht mit ihr. Um ein Haar landen sie im Bett: Took her home and nearly made it. Ein Tête-à-tête zu fröhlich-lockeren Beats und dem Kamm blasenden Trio Harrison, Lennon und McCartney. Der Erzähler hofft auf ein Zeichen von Rita, ein Zwinkern. Am Schluss kann er nur noch ihren Namen rufen. Es häuft sich das Dissonante und hallendes Keuchen und Stöhnen durchbricht die Leichtigkeit. Eine Affäre mit Folgen? Wie die Geschichte endet, lässt McCartney offen.

Wie dagegen die Causa Apple gegen Apple endet, ist bekannt: Wenige Wochen nachdem Jobs "Lovely Rita" anspielte, wird der Jahrzehnte währende Rechtsstreit offiziell beigelegt. Mit "Knöllchen" - wie das von 1991 über 26 Millionen Euro - hat Steve Jobs jetzt nicht mehr zu rechnen. Oder wie heißt es so schön im Song? Got the bill and Rita paid it.

Und weiter geht's mit: Good Morning Good Morning

Good Morning, Good Morning

Dieser John-Lennon-Song geht zurück auf einen Werbespot für Kellogg's Cornflakes. Wie überhaupt vieles auf "Sgt. Pepper" von alltäglichen medialen Eindrücken inspiriert ist - zum Beispiel Newsmeldungen ("A Day In The Life", "She's Leaving Home"), Zirkusplakate ("Being For The Benefit of Mr. Kite") oder eben Werbespots.

Für John Lennon sind Cornflakes der Inbegriff fürs bürgerlich-spießige Leben im Großbritannien der 1960er - weswegen ihm der Text arg sarkastisch und zu einem kleinen Sittenbild der britischen Gesellschaft gerät: After a while you start to smile now you feel cool / Then you decide to take a walk by the old school / Nothing is changed it's still the same / I've got nothing to say but it's OK. Menschen, die nichts zu sagen haben, Menschen, die ihrem Nine-to-Five-Job nachgehen, die weiter nichts wollen, als wieder zuhause bei ihrer Frau zu sein: It's time for tea and meet the wife.

"Good Morning" ist eine hübsche Momentaufnahme aus dem Leben - dennoch hatte John Lennon fast einen Monat lang überlegt, wie er den Song instrumentieren möchte. Schließlich entschied er sich - neben der normalen Bandbesetzung - für Bläser und bat Musiker der Gruppe Sound Incorporated ins Studio - es waren alte Kumpel aus seiner Zeit in Liverpool.

Ein paar Wochen später, am 29. März 1967, beendete John den Song und sang seine Leadvocals ein. Spät nachts allerdings wollte er den Schluss des Songs neu gestalten - ein einfaches Fade-out war ihm zu normal. Er wollte zum einen den Hahnenschrei aus der Kellogg's-Werbung ins Lied einbauen, anschließend verschiedene Tiere, wobei jedes Tier das zuvor gehörte "fressen" sollten. Und was hören wir (die Tiergeräusche stammten samt und sonders aus Soundarchiv der EMI)? Eine Katze, einen Hund, einen Löwen, einen Elefanten, Pferdegetrappel, Hühnergegacker und anderes mehr.

"Good Morning, Good Morning" ist alleine der Tiergeräusche wegen das Stück auf dem Album, das die meisten Overdubs benötigte - und eine Aufnahmesession für den Schluss des Songs, die die ganze Nacht dauerte.

Übrigens: Der Kellogg's-Hahn am Anfang des Songs stammt aus Band 35 von EMIs Soundeffekt-Bibliothek - wie Jahre später der Produzent George Martin detailverliebt erzählte.

Und weiter geht's mit: Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (Reprise)

Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (Reprise)

Es ist die pure Höflichkeit einer Band, die diese Wiederholung des Titelsongs bedingt. In der Abschlussphase der Aufnahmen griffen die Beatles den Vorschlag auf, sich in einer Reprise von ihrem Publikum zu verabschieden. Um den Effekt einer Live-Aufnahme zu verstärken, fügten sie auch hier wieder Publikumsgeräusche in den Hintergrund ein - ähnlich wie am Beginn des Albums. Allerdings: Hier singen alle Beatles gemeinsam, zu Beginn des Albums durfte Paul McCartney die Leadstimme singen.

Die Reprise wurde vor "A Day In The Life" eingefügt, weil alle Bandmitglieder der Meinung waren, dass dieses Stück zu mächtig sei und einen ganz besonderen Platz am Ende des Album brauche.

Womit wir am Ende der Platte angelangt sind - an der Stelle, an der sich die Beatles noch einmal selbst übertreffen: mit ihrem Meisterwerk A Day In the Life

A Day In the Life

Die ganze Wahrheit steht nur in der Zeitung, manchmal sogar noch mehr, zum Beispiel, dass es im Bereich der Stadt Blackburn in Lancashire viertausend Schlaglöcher in der Straße gibt, womit auf jeden Einwohner genau ein Sechsundzwanzigstel Loch käme.

Dieser statistische Blödsinn lässt sich noch weiterspinnen: Wenn es so viele Löcher gibt, droht dann der harmlose Spaziergänger, der unachtsam vor sich hin wandelt, bei jedem sechsundzwanzigsten Schritt in ein solches Loch zu fallen oder bleibt er gleich besser zu Hause? Und was ist mit Autos, den Lastwagen, den Bussen? Warum bessert niemand die Löcher aus?

John Lennon fand diese ebenso exakte wie komplett dämliche Meldung in der Daily Mail und phantasierte ebenso nonsense-selig weiter über das Problem, wie viele von diesen Schlaglöchern (im Grunde doch recht kleine) es eigentlich brauche, um damit die Royal Albert Hall in London zu füllen. Eine Frage, die über den Rand und das Fassungsvermögen einer Zeitung hinausreicht, und deshalb zu Recht im philosophischsten und nebenbei auch musikalisch aufwendigsten Song der Beatles behandelt wird, in "A Day In the Life".

Das Stück über einen epochalen Weltalltag im Jahre 1967 beginnt mit vermischten Nachrichten. Ein junger Mann, wird da wie in der Zeitung gemeldet, sei in seinem Auto ums Leben gekommen (es handelte sich um einen Guinness-Erben, der mit den Beatles befreundet war), aber der Leser nimmt's amüsiert und lacht noch mehr über die Leute, die das Unfallfahrzeug umstehen und sich fragen, ob sie den Toten nicht irgendwoher kennen.

Die britische Armee, so berichtet der Zeitungsleser weiter, habe gerade den Krieg gewonnen, denn so war es einem Film zu entnehmen. Wer es hört, weiß natürlich, dass es der Sänger John Lennon höchstpersönlich war, der diesen Krieg gewonnen hat, denn so lautet der Titel des Films, indem er eine tragende Rolle als Kriegsversager spielt.

Ein Wecker klingelt, und Paul McCartney übernimmt im musikalischen Crescendo die Stafette von Lennon, berichtet von einem gehetzten Tag, der sich erst beruhigt, als er eine raucht - and I went into a dream. Was er da raucht und was das für ein Traum ist, muss nicht gesagt werden, denn die BBC weigerte sich, den Song zu spielen.

"A Day In the Life" ist aber nicht bloß ein Song für die Eingeweihten - Lennon singt schließlich als Refrain I'd love to turn you on -, sondern steigert sich in ein apokalyptisches Finale. Vierzig Streicher wurden dafür engagiert, und sie mussten in Faschingsmaskerade zum Grundbass des Klaviers so lange über die Saiten fiedeln, bis sich zuletzt der Deckel des Flügels wie eine Grabplatte schloss. Und alles nur, weil der Tag mit lauter Löchern begonnen hatte.

With A Little Help From My Friends

Nicht viele Songs in der Geschichte der Rock- und Pop-Musik können von sich sagen, dass sie als Cover-Version den Startpunkt einer Musiker-Karriere darstellen. Und noch weniger Lieder deuten bereits im Titel darauf hin, dass jemand seinen Erfolg nicht nur der eigenen Stimme, sondern auch der Kompositionskunst anderer Musiker verdankt. Beides trifft für das Beatles-Stück "With a Little Help from my Friends" zu, mit dem Superstar Joe Cocker bekannt wurde. Mit etwas Hilfe seiner Freunde eben.

Bereits beim Original hatte der Titel etwas Programmatisches. Wie auf jeder Platte hatte Ringo Starr, der Schlagzeuger der Beatles, auf "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" einmal Gelegenheit, als Sänger aufzutreten - diesmal interpretierte er "With a Little Help from my Friends".

Geschrieben hatten das Lied - wie die meisten Songs der Beatles - Paul McCartney und John Lennon. Um es dem Drummer nicht zu schwer zu machen, bewegte sich die Melodie in einem eng begrenzten Rahmen. Und wo es schwieriger wurde, übten Starr und McCartney intensiv zusammen. Am 30. März 1967 war es dann soweit. Die Band nahm das Lied als zweites Stück für die Sgt.-Pepper-Platte auf.

Zuvor hatte Starr allerdings darauf bestanden, einige Zeilen des Textes, der als eine Art Gespräch zwischen Starr und den übrigen Band-Mitgliedern angelegt war, zu ändern - wobei die Beatles und der Schlagzeuger selbst sich offenbar über Starrs Qualitäten als Sänger lustig machten. "What would you think if I sang out of tune?", fragte Starr, "would you stand up and walk out on me?" Ursprünglich hätte er hier singen sollen: "Would you throw ripe tomatoes at me?"

Der Text besteht überwiegend aus Phrasen, die zwar nett und natürlich kommen, die man aber auch 1967 schon tausendmal gehört hatte. Auch musikalisch sticht das Lied in der Version der Beatles nicht aus der Masse der Popsongs heraus - was der Band offenbar selbst bewusst war. Sie veröffentlichte den Song nie als Single.

Aber das riesige Potential, das tatsächlich in dem Lied steckte, zeigte sich spätestens, als Joe Cocker es für seine Blues-Version umschrieb und damit 1968 die britischen Single-Charts eroberte. Zwei weitere Versionen des Liedes schafften es ebenfalls auf Platz eins dieser Charts: 1988 die Fassung der schottischen Band Wet Wet Wet und 2004 die Version des britischen Duos Sam and Mark. Eine ganze Reihe weiterer Musiker lieferte Cover-Versionen mit mehr oder weniger großem Erfolg.

Es ist halt so: Mmm, I get high with a little help from my friends.

Und weiter geht's mit: Lucy In The Sky With Diamonds

Lucy In The Sky With Diamonds

Leise, vernebelt und in sich gekehrt fängt es an, das umstrittenste Stück auf der Platte. Auf einem elektronischen Orgelteppich klingt die Stimme von John Lennon langsam und angestrengt, so, als fiele ihr das Singen schwer. Picture yourself in a boat on a river, / With tangerine trees and marmalade skies / Somebody calls you, you answer quite slowly, / A girl with kaleidoscope eyes...

Wer bei diesem Lied auf den Text hört, müsste beim ersten Mal verstört sein. Marmeladenhimmel, Pferdemenschen, Zeitungstaxis und Pförtner aus Knetmasse warten schon, wenn der Hörer bei einem langsamen Tanz in ihre Welt hinein entführt wird. Kindlich und blumig würde alles eigentlich klingen, wäre es nicht so unheimlich.

Leicht und allgegenwärtig die Figur dieses Songs - ein Mädchen, das Kaleidoskope hat anstelle von Augen. Sie lockt, flieht, und doch gibt es kein Entrinnen vor ihr, vor ihrem hypnotischen Blick. Bis endlich zum Refrain die vier erlösende Schläge einsetzen - bam, bam, bam, bam! - und den Nebel kurz aufreißen. Der Groove kommt, das Mädchen wird beschwörend beim Namen genannt. Und für kurze Zeit sind wir wieder wach, mitten drin in einem Welthit, der die unverkennbare Handschrift der Beatles trägt.

Lucy In The Sky With Diamonds traf den Ton der Zeit. Doch nach Erscheinen des Albums weigerte sich die BBC, dieses Stück zu spielen. Es war nicht nur der Inhalt, sondern vor allem der Titel, der sich mit LSD abkürzen lässt, der Kurzformel für die harte Droge Lysergsäurediäthylamid. Alles ganz harmlos, wiegelte John Lennon ab. Als Inspiration habe eine Zeichnung seines Sohnes Julian gedient.

Kaum jemand glaubte die Geschichte. Lucy In The Sky With Diamonds gilt heute als die LSD-Hymne schlechthin, die Entstehung des Songs, sein Liedtext und seine Rezeption sind ohne eine Verbindung zu den Acid Trips undenkbar. Denn das Album wurde mitten im Summer Of Love veröffentlicht, der drogenschwangeren Jugendbewegung, die von San Francisco ausgehend die ganze westliche Welt erfasst hatte.

Hippies konsumierten unterschiedlichste Rauschmittel auf der Suche nach Erleuchtung und Bewusstseinserweiterung. LSD war die prägende Droge dieser Zeit. Die Erfahrung mit diesen Trips findet sich nicht nur in unzähligen literarischen Texten und Musikstücken wieder, sondern auch auf Plattencovern und im Design. Spiralmuster und Lavalampen künden bis heute von der psychedelischen LSD-Welle, die über die gesamte Popkultur hinwegrollte.

Dabei hat alles ganz anders angefangen, fern der Massen und der bunten Oberflächen des Pop. Albert Hofmann, ein Schweizer Chemiker, entdeckte 1938 das Rauschmittel und erlebte später im Selbstversuch den ersten Horrortrip. Hofmann beschreibt "kaleidoskopartige, fantastische Gebilde, Kreise und Spiralen" in seinen Halluzinationen, er erlebt, wie Töne optisch sichtbar werden. Und er spürt eine Vereinigung mit dem Universum, "das Vertrauen in eine höhere Macht, wenn Sie so wollen, in den Schöpfer."

Die Sehnsucht nach genau diesem mystischen, religiösen Erlebnis machte auch Ernst Jünger, Aldous Huxley oder Cary Grant zu frühen Anhängern der Substanz. Über Hippie-Gurus wie Timothy Leary fand sie massenhafte Verbreitung. Sehr bald darauf häuften sich die negativen Schlagzeilen, LSD wurde verboten und spielt mittlerweile so gut wie keine Rolle mehr.

Die Beatles waren die Protagonisten einer Bewegung, die sich der Nachfolge von Hofmann und Jünger würdig erwies. Die Geistesaristokraten hatten mit den Blumenkindern die Sehnsucht nach einer mystischen, religiösen Erfahrung gemeinsam - ein Wesenszug, der weder in den nachfolgenden Jugendbewegungen, noch in deren Rauschmitteln jemals wieder aufgetaucht ist. Nach den 68ern suchte man Ekstase mit Pillen oder Exaltiertheit mit Pulver, aber kein erweitertes Bewusstsein mehr.

Kalt lächelt heute das Mädchen mit den Kaleidoskop-Augen ihre nüchternen, nicht verstehenden Hörer an. And she's gone...

Und weiter geht's mit: Getting Better

Getting Better

Mögen psychedelische Momente auf Sgt. Pepper auch überwiegen: "Getting Better" ist einfach ein brillanter Popsong - in der Tradition von "Penny Lane". Und dieser Song ist ein Beleg für den Witz und die Genialität, die das Songwriterduo Lennon/McCartney immer auszeichnete: eine kleinen Alltagsbeobachtung zu einem großartigen Song werden zu lassen.

Der Titel geht nämlich auf den Drummer Jimmy Nicol zurück, der Ringo Starr während einer Tournee für einige Konzerte vertrat und nach jedem Auftritt erleichtert aufseufzte: "It's getting better!"

Es ist 1967, der Summer of Love. Hippies, Blumen, Vollbärte, Berliner Studenten, die noch begeistert "Ho Ho Ho Chi Minh" skandieren. Es sind Monate voller Optimismus, in der viele an die Möglichkeit einer besseren Welt glauben. Vor diesem Hintergrund bekommen Verse wie It's getting better all the time einen anderen Sinn.

Man verabschiedet sich von Traditionen und Lehren ( The teachers who taught me werent' cool / Holding me down, turning me round / Filling me up with your rules) und nimmt sich einiges vor: I'm doing the best that I can. - und schon wird die Welt ein wenig besser.

Das Lied vertrömt Optimismus pur - bis die eine kleine sardonisch-ironische Zeile It couldn't get much worse. Sie stammt -natürlich - von John Lennon, dem großen Spötter.

Und weiter geht's mit: Fixing A Hole

Fixing A Hole

Dank des Cembalos klingt "Fixing a Hole" ein bisschen wie "Penny Lane", doch klassisch zahm ist der Song ganz und gar nicht: Immer wieder munkelt man sogar, das fünfte Lied auf dem Pepper-Album sei eine Heroin-Ode der Beatles - zu Unrecht (auch wenn Lennons damalige Noch-Ehefrau Cynthia ständig fürchtete, ihr John würde bald an der Nadel hängen).

Der Lennon/McCartney-Titel mit dem allem Anschein nach von Paul verfassten Text ist allerdings durchsetzt mit allerlei Hinweisen auf LSD-Trips, auf denen die vier aus Liverpool damals ständig wandelten: Das Zimmer, das in a colorful way gestrichen wird (John fuhr damals in einem ähnlich bemalten Rolls Royce herum), der immer wieder erwähnte Geist auf Wanderschaft, das Wissen, etwas Verbotenes zu tun - und der gleichzeitige Hinweis, dass es für einen Beatle wurscht war ( And it really doesn't matter if I'm wrong).

"Fixing a hole" beschreibt gleichzeitig den Abschied vom Dasein als allseits beliebte Pilzköpfe, als irgendwie brave Musiker, die sich von der Queen ihre Orden abholen. Sergeant Pepper war Zäsur und gewaltiger Aufbruch: Die Beatles wollten nicht mehr live spielen, dafür indisches Tamtam, neue Wege der Musik - und allerlei Drogen probieren. Endlich war Raum für andere Dinge - und den nahmen sie sich: I'm taking my time for a number of things that weren't important yesterday, ist es in "Fixing a hole" formuliert.

Und so ist der Song auch eine Abkehr von der (Beatlemania-gewöhnten) Gesellschaft: Ein Mensch igelt sich ein in seinem Haus, seinem Kabuff. Er stopft - neben dem Loch im Dach - Ritzen in der Tür, auf dass kein Wasser eindringe und sein Geist nicht abhanden komme. Der Drang nach Abschottung wird ausgesprochen, das Inkaufnehmen von Unverständnis hingenommen, Arroganz unverblümt gezeigt: See the people standing there who disagree and never win and wonder why they don't get in my door.

Mit dem kreativen Wahnsinn der Entstehungsmonate von "Fixing a hole" und den anderen Pepper-Nummern katapultierten die Beatles die Pop-Musik in neue Sphären - und bereiteten das eigene Ende vor: Die Platzhirsche John und Paul dichteten Löcher in ihrem Dach und ihren Türen so wirksam ab, dass selbst der Geist des so anderen wie kongenialen Partners nicht mehr durchkam.

Und weiter geht's mit: She's Leaving Home

She's Leaving Home

Die Eltern, die alles getan haben für ihr Kind. Die Schule, die Erziehung, kurz, alles was man so braucht für ein aseptisches Middle-Class-Leben. Alles dreht sich um ihr Mädchen, das einen guten Mann bekommen soll und noch bessere Kinder - ganz so wie die anderen Mädchen aus dem Viertel. Die Enge eines normal-bürgerlichen Lebens in Good Old England kriecht aus jeder Liedzeile von "She`s Leaving home", dem Lied über die Flucht einer Tochter in der Frühe eines Mittwochmorgens. Sie hinterlässt einen Abschiedsbrief, und dann - quietly turning the backdoor key/ stepping outside she is free - beginnt das neue Leben in Freiheit.

Davon träumten sie alle, von Freiheit, vom Ende der Spießigkeit, vom Protest gegen die strangulierende Konvention.

Es ist ein Melodram über den Generationenkonflikt, über den Aufbruch aus dem Gefängnis der Gleichgültigkeit, mit bitter weinenden, moralisierenden Eltern. Papa schnarcht, als Mama sich anzieht, heißt es nüchtern in dem Song, und dann, getragen im Chor-Stil: We gave her most of our lives/Sacrificed most of our lives/We gave her everything money could buy. Geld kann keine Liebe kaufen, can't buy me love, hatten die Beatles schon früher gesungen, aber sie wollten ja nicht hören, die klugen Erwachsenen. Und nun machen die Musikanten deutlich, dass so ein freudloses Zusammensein im Reihenhaus kein Leben ersetzen kann. Dass ein junger Mensch das Recht auf sich selbst hat.

Freitagmorgen, neun Uhr, also zwei Tage später, ist die Flüchtige weit weg. Sie wartet auf einen Mann ( a man from the motor trade), der ihr vielleicht einen Job besorgen oder das Leben zeigen soll. Sie ist offenbar in London, nicht mehr in Coventry oder Birmingham oder Leeds. Statt "She's leaving home" singt die Band nun She is having fun - sie hat also Spaß. Fun is the one thing that money can't buy, zitieren sich die Beatles spaßeshalber selbst und fügen zum "Fun" an: Something inside that was always denied/For so many years - da gehe es um etwas, das über so viele Jahre verneint wurde.

Klingt wie das Manifest zum Glücklich-Werden. What did we do that was wrong / We didn`t know it was wrong trägt traurig der elterliche Chor noch einmal vor. Und die Beatles kommentieren sarkastisch lächelnd zum Schluss: Bye, bye.

Paul McCartney hat den Text zu diesem Lied geschrieben, nachdem er in der Daily Mail einen Artikel über die 17-jährige Melanie Coe gelesen hatte, die seit langem vermisst wurde. Ihren Vater zitierte das Blatt mit den Worten: "Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie wegrennen sollte, sie hatte hier alles." Alles? Liebe? Spaß? Für das bitter-süße Geigen-Arrangement in "She's Leaving Home" sorgte übrigens Stamm-Poduzent George Martin, der zu McCartneys Verdruss einen anderen Termin hatte, sondern ein Mann namens Mike Leander.

Aber auch er verstand, der einfachen Geschichte einer Entscheidung fürs Ich die nötige Klang-Schwere zu verleihen. Outside she is free - jenseits des Gartenzauns beginnt die Welt. Und die Geige schluchzt dazu.

Und weiter geht's mit: Being For The Benefit Of Mr. Kite

Being For The Benefit of Mr. Kite

Wie das Leben seit je mit jedem von uns spielt, so spielte es auch mit den Beatles: Oft regiert der Zufall.

Die Beatles befinden sich an einem dieser scheußlichen Januartage in Kent, genauer: am letzten Januartag des Jahres 1967, auf Tour für das Werbe-Video von "Strawberry Fields Forever". Das heißt: Sie waren gerade dabei, dieses Werbe-Video im scheußlichen Januarkent zu drehen, das uns Spätgeborenen heute als eines der ersten Konzeptvideos der Popgeschichte gilt.

Jedenfalls, wer das Video kennt, kann das bezeugen: Es muss wenigstens dieses eine Mal dann doch heiß hergegangen sein im Januar in Kent. Und auch John Lennon muss da mal ganz gut druff gewesen sein, als sein Blick auf ein antikes Zirkusposter in einem dieser Antiquitäten-Läden fiel. In Sevenoaks, sei dies gewesen, sagen Gewährsleute, gleich beim Hotel der Beatles lag ein viktorianisches Poster, genauer: eines aus dem Jahr 1843, in der Auslage. Hübsch gerahmt, und John wollte es haben. Er erstand es. Es soll sich jetzt im Besitz von Sean Lennon befinden.

Tja, und darauf sind ein Kopf stehender Equilibrist und ein Muskelmann zu sehen und Zirkusattraktionen-Ankündigungs-Schrift in unterschiedlichen Typen. John muss hin und weg gewesen sein, weil ihm diese Annonce wie konkrete Poesie aus einer längst vergangenen, aber unschuldig naiven Bildsteinzeit erschien. Er - wie gesagt - erlebte ja gerade, wie es ist, zeitgemäße Bilder für die ewigen "Strawberry Fields" zu finden.

Und so ließ sich John von wunderbaren, fast magischen Zirkuszeilen inspirieren, die vor allem eins nicht sind: Promo-Material und Reklame (so etwas zu erstellen, er ja gerade in Kent war). Darauf ist also zu lesen, dass der "PABLO FANQUE'S CIRCUS ROYAL" für die "TOWN-MEADOWS in ROCHDALE" die "Grandest Night of the Season!" ankündigt, die - ta ta taaaa - "BEING FOR THE BENEFIT OF MR. KITE" ausgerichtet werde.

Auch so kann man also an unsterbliche Song-Titel kommen. Wobei sich Lennon auch nicht scheute, die historischen Namen des Zirkusbesitzers PABLO FANQUE selbst und den des Trampolin-Springers und Salto-Künstlers Mr. Henderson wie des Seiltänzers Mr. Kite in seinen Song-Text einzubauen. Selbst die Anpreisung ihrer Kunststücke wird minutiös vom Poster genommen. Lennons Text also sieht:

"The Hendersons will all be there / Late of Pablo-Fanques Fair, what a scene! / Over men and horses hoops and garters / Lastly through a hogshead of real fire!"

Das Poster annonciert Henderson als Springgott "Over Men & Horses, through Hoops over Garters and lastly through a Hogshead of REAL FIRE!"

Im Ohr klingen hier wie dort die "SOMERSETS ON THE SOLID GROUND". Artistenwerk, mit dem Mr. H. "Mr. H challenges THE WORLD!", auch wenn Lennon diesen Welten-Herausforderer in Mr. K. erkannt haben will.

"Being For The Benefit Of Mr. Kite" wurde im EMI-Studio 2 am 17. Februar 1967 aufgenommen, in Mono und Stereo. Die seltene Mono-Version unterscheidet sich etwas im Mittelteil, in dem die Zirkusorgel dominiert.

Und weiter geht's mit: Within You Without You

Within You Without You

Auch wenn es natürlich ganz wunderbar war: All die Jahre mit Tourneen, kreischenden Teenies und der ganzen Beatlemania - das kann einem älter werdenden Musiker ziemlich zusetzen.

George Harrison und seine Frau Patti suchten also früh nach der Dimension Sinn in diesem Leben, und sie kamen dabei auf fernöstliche Lehren und Kulturen. Die Harrison-Komposition "Within You Without You" ist der tönende Beweis für eine geistige, seelische Umorientierung.

George Harrison hat diesen Song, der ursprünglich 30 Minuten dauern sollte, mit Hilfe einiger indischer Musiker aufgenommen. Er selbst spielt die Sitar ebenso wie sein Lehrer Ravi Shankar. Der Text von "Within You Without You" ist so etwas wie eine Predigt gegen westliche Leistungsdogmen. Und es ist eine Huldigung des Hinduismus.

We were talking/About the space between us all/And the people/Who hide themselves behind a wall of illusion/Never glimpse the truth/Then it`s far too late/When they pass away. Wer versteckt sich hinter einer Mauer der Illusion, um sein Leben zu rechtfertigen, den Aufstiegswillen, den Materialismus? Und was ist mit dem Platz zwischen den Menschen und all den Kleinigkeiten des Lebens, ehe es dann vorbei ist? Die These zur falschen Realität im Leben gehört zu den Kern-Ideen des Hinduismus von "Maya".

Die zweite Strophe von "Within You Without You" geht auf die Hindu-Lehre von Dharma zurück und stellt die Liebe als Lebensretter vor: ... With our love/We could save the world/If they only knew. So soll der drohenden Zerstörung begegnet werden - wenn sie es doch nur wüssten! Es folgt ein Abgesang auf die westliche Doktrin des Hochblickens zu einem Gott: Try to realize it's all within yourself/ no one else can make you change.

Des Weiteren schildert der Harrison-Song noch Grundsätzliches wie die Weite des Universums und die Kleinheit eines Lebens - ein Plädoyer für die Reinkarnation: And to see you`re really only very small /And life flows on with you and without you. Das Leben geht weiter, mit dir und ohne dich, du als Einzelner zählst nicht, so die Botschaft. We were talking / About the love that`s gone so cold/And the people/Who gain the world and lose their soul - auch das eine Absage an übliche Karrieremuster des Kapitalismus. When you see beyond yourself/then you may find/Peace of mind is waiting there, stellt Harrison schließlich als (hinduistische) Alternative vor.

Seine Quintessenz: And the time will come/ When you sou see we`re all one/And life flows on within you and without you. Dann also würden die Menschen eins und das Leben flösse richtig schön dahin wie ein großer, träger Strom. Love!

Patti Smith und Sonic Youth haben den Song - der mit 5:05 Minuten der längste auf Sgt. Pepper`s ist - später nachgespielt. Ursprünglich ist er vor 40 Jahren im Haus des ständigen Beatles-Begleiters Klaus Voormann entstanden, im Dunstkreis vieler Joints, die geraucht wurden. Sitar-Klänge, fernöstliche Heilslehren, Rauschmittel - auch das gehörte zur Lossagung von der formierten Gesellschaft. Kurze Zeit nach dem Entstehen des Albums beschäftigten sich Patti und George Harrison intensiver mit den Weisheiten des Maharishi Mahesh Yogi, dem Gründer der Transzendentalen Meditation. Im Sommer 1967 besuchten die Beatles dann einen Vortrag ihres neuen Idols in London. Und Anfang 1968 verbrachten sie einige Wochen beim Yogi im indischen Rishikesh, ehe Ringo Starr, Paul McCartney und John Lennon maulend Reißaus nahmen.

Nur George Harrison, der am 29. November 2001 verstorben ist, blieb immer vom Maharishi überzeugt. Einen solchen Raga Song wie "Within You Without You" hat er gleichwohl nie wieder geschrieben.

Und weiter geht's mit: When I'm Sixty-Four

When I'm Sixty-Four

Es gibt einige Songs über die Zukunft: Zager and Evans sangen über ein deprimierendes "Year 2525", Prince wollte Party machen als wäre es 1999 - und Paul McCartney schrieb einen Song darüber, wie es sein wird, 64 Jahre alt zu sein.

1968 kam "Yellow Submarine" in die Kinos, der die Beatles als Comicfiguren darstellte. In einer Szene bekommen die Bandmitglieder plötzlich graue Haare und lange Bärte. Sie sehen sich ratlos an - aus den jugendlichen Popstars sind alte Männer geworden. George Harrison sagt: "We better do something!"

Im Hintergrund starten die Klarinetten zu "When I'm Sixty-Four". Es ist ein Song über das Älterwerden - es geht jedoch nicht um bittere Zukunftsvisionen, die größte Party der Welt oder gar den Tod. Es ist ein naives Lied eines jungen Menschen, der davon träumt, mit seiner Geliebten alt zu werden.

When I get older, losing my hair, many years from now, heißt es am Anfang des Liedes. Will you still be sending me a valentine? Birthday greetings, bottle of wine? Es geht nicht um die Welt, um das große Ganze, um die Rettung des Planeten. Es geht um die süße Hoffnung eines kleinen Jungen, für immer mit diesem einen Menschen zusammen zu sein.

Paul McCartney hat den Song geschrieben, als er 16 Jahre alt war. Aufgenommen wurde er jedoch erst am 21. Dezember 1966. Aus diesem Grund wollte McCartney, dass der Song ein wenig schneller gespielt wird als er aufgenommen wurde - seine Stimme sollte so jung klingen wie zu der Zeit, als er ihn geschrieben hatte.

Im Film erscheint - während der Song gespielt wird - eine Einblendung: "Sixty-Four years is 33.661.440 minutes and one minute is a long time." Man will sich gerade wundern, da erscheint die nächste Einblendung: "Let us demonstrate!" Dann erscheinen bunte Ziffern, zuerst eine "1", dann eine "2" und so weiter. Dazu singt McCartney im Hintergrund von Enkeln, Spazierfahren und Kaminfeuer. Eine Minute später ist der Song zu Ende.

Eine Minute ist wahrlich eine lange Zeit. Wenn man in dieser Minute "When I'm Sixty-Four" hört, dann weiß man, dass man keine dieser Minuten, die man hat, verschwenden darf.

Und weiter geht's mit: Lovely Rita

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