Von manischer Sammelleidenschaft getrieben, hat sich ein merkwürdiger Sonderling namens Diego de Henriquez (1909-1974) in der an exzentrischen Figuren reichen adriatischen Hafenstadt Triest die Errichtung eines "Kriegsmuseums zum Zwecke des Friedens" zur Lebensaufgabe gemacht. An Waffen und Gerät, kriegerischen Ikonen und Denkmälern, an unendlich vielen Zeugnissen aus Metall, Stoff und Papier zur Gewaltgeschichte der Menschheit herrschte in dieser Grenzregion mehrerer Imperien, Ethnien und Ideologien kein Mangel. Kolonialgeschichte, Habsburgerreich, Erster und Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg begleiteten den Lebensweg jenes seltsamen Sammlers, der zwischen den Fronten lavierte, agierte, akquirierte.
Italienische Literatur:Der Rest ist Rauch
Kalk löscht nicht alles: Der italienische Autor Claudio Magris erzählt in seinem neuen Roman "Verfahren eingestellt" von einem Sonderling, der den Geheimnissen der Stadt Triest während des Faschismus auf der Spur war.
Von Volker Breidecker