Interview: Tony Banks:"Ich tue nichts mehr wegen des Geldes"

Der Keyboarder von "Genesis" über Punk und Bildende Kunst, über die Interesselosigkeit des Alters und das Glück jener frühen Jahre, in denen die Musik-Industrie noch nicht von Krisen gezaust wurde.

Alexander Gorkow

Mit dem Auto raus aus London. Die A3 entlang. Immer mehr Grün. Dann sogar noch mehr Grün. Die Sonne scheint, der Wind weht. Über die Dörfer. Kindervolk kommt uniformiert in Zweierreihen von einer Wanderung in die Zwergenschule zurück. Gabelung. Hier entlang zum Elite-Internat Charterhouse, dort entlang ins Dörflein Chiddingfold: im Supergrün nun Sträßchen, hinter den Sträßchen viktorianische Herrlichkeit in Häuserform, rhododendronlila-rosenrote-supergrüne Gärten, mit der Nagelschere geschnitten. Durch den Bretterzaun und ins Auto schaut ein unfassbar zufriedenes Schaf. Weiter, weiter. Plötzlich links ein verwaschenes Holzschild: Fisher Lane Farm. Ein jahrhundertealtes Gehöft, vor Jahr und Tag von der Band Genesis gekauft und mit Technik versehen: The Farm Studios. Alles auf dieser Reise, alles auf dieser Farm sieht so aus wie die Musik dieser Band in ihren frühen Zeiten klang: verspielt, versponnen, erhaben, sehnsuchtsvoll, humorbegabt - englisch. Es ist so knallschön hier, man will sich ja sofort als Gärtner bewerben. Im Hof steht ein mittelgroßer, drahtiger, lächelnder Kerl in Jeans und T-Shirt. Er schaut aus wie ein zufriedener Naturwissenschaftler. Tony Banks war der Keyboarder bei Genesis. Er hat viel Zeit.

Interview: Tony Banks: "Ein paar Meilen die Wiese da hinten runter ist das Charterhouse-Internat - da haben wir Genesis gegründet."

"Ein paar Meilen die Wiese da hinten runter ist das Charterhouse-Internat - da haben wir Genesis gegründet."

SZaW: Mr.Banks, ich bin ganz benommen.

Banks: Warum?

SZaW: Ist das schön hier!

Banks: Wo?

SZaW: Nun, hier, auf Ihrer Farm! In Surrey überhaupt! Das nächste Mal komme ich mit dem Möbelwagen her.

Banks: Oh, es wird immer lauter. Immer voller. Immer mehr Menschen kommen her.

SZaW: Sie haben Sorgen!

Banks: Sie müssen verstehen, ich lebe hier seit vielen Jahren, fast schon mein ganzes Leben lang. Ein paar Meilen die Wiese da hinten runter ist das Charterhouse-Internat - da haben wir Genesis gegründet. Damals kam hier vielleicht zwei Mal am Tag ein Auto durchs Dorf.

SZaW: Wann war das genau?

Banks: Mal nachdenken . . . 1963! Hm . . .

SZaW: Was ist?

Banks: Wie lange das her ist.

SZaW: Sie machen nicht den Eindruck, als seien Sie alt und frustriert.

Banks: Ich danke Ihnen. Nein, frustriert bin ich wirklich nicht. Aber ich werde alt.

SZaW: Ist das Ihr Ernst? Sie sind gerade mal 54. Auch lächeln Sie so komisch.

Banks: Ja, ja, ist mein Ernst.

SZaW: Woran merken Sie das?

Banks: Man wird so, hm, unaufgeregt? Es ist so vieles, nun ja: absolut egal.

SZaW: Frustrierend?

Banks: Nein, eben gar nicht. Es schwindet nur sachte das Interesse an Neuem. Alles, was laut und aufgeregt daherkommt, beeindruckt mich noch weniger als früher.

SZaW: Sie haben die größten Konzertarenen mit Ihrem Keyboard in Kathedralen verwandelt. Diese Musik war oft sehr emotional, mitunter wirkte sie auch irrational. Sie aber wirkten immer schon anders, Mr.Banks: Logisch. Aufgeräumt.

Banks: Nun, ich war wohl nie Teil dieser Rock'n'Roll-Maschine.

SZaW: Sie waren der Logistiker.

Banks: Ja, wenn Sie so wollen, am Keyboard hatte ich die Logistik in der Hand. Meine Aufgabe war es, den Sänger gut aussehen zu lassen. Wir hatten mit Peter Gabriel und Phil Collins zwei große Performer vorne stehen. Mein Platz war all die Jahre so angelegt, dass ich zu denen schaute. Eher nicht ins Publikum.

SZaW: Es drängte Sie nie in den Mittelpunkt?

Banks: Nein.

SZaW: Aber Sie wussten: Da stehen zigtausend Leute und schauen Sie an.

Banks: Die haben mich eher gehört als gesehen. Und wenn ich diese vielen Leute mal gesehen habe, fand ich das etwas irreal, zum Beispiel bei den Stadionkonzerten. Ich dachte dann immer: Ooops, wieso sind es denn gleich sooo viele?

SZaW: Und doch hatten Sie sozusagen den ganzen Sound in der Hand.

Banks: Wenn ich mich auf dem Keyboard verspielte, was vorkam, dann war das aufgrund des oft komplizierten Wesens unserer Lieder immer sehr gut hörbar. Sie wissen, dass einige unserer Stücke durchaus schwierig waren - sie basierten auf diesen perkussiv wirkenden, hämmernden Keyboard-Passagen. Ich war wirklich sehr zur Präzision angehalten.

SZaW: Was muss man tun, wenn man sich vor 100000 Menschen beim Finale einer dreistündigen Show verspielt? Man kann sich ja nicht erschießen.

Banks: Nein, zumindest auf der Bühne sollte man das nicht tun.

SZaW: Also, was macht man dann?

Banks: Nichts anmerken lassen! Niemals! Eine eiserne Regel in den Konzertsälen dieser Welt. Ausbaden muss diese Verspieler sowieso immer der Sänger.

SZaW: Wie hat Collins das ausgebadet?

Banks: Professionell natürlich. Ich erinnere mich an seine verdammte Drumbox bei "Man On The Corner", einem sehr schönen, aber rhythmisch wirklich komplizierten Lied. Phil ließ also am Anfang diesen kleinen Drumcomputer laufen, da war dann im Offbeat so ein Tsch-Dip-Tsch-Dip und dann: Zidipp! Zidipp! Ich musste stets a-rhythmisch beim ersten Zidipp einsetzen, setzte aber öfter mal beim zweiten Zidipp ein. Phil schaute zu mir rüber wie ein Hund, der nicht versteht. Mit seinem lustigen Gesicht.

SZaW: Und Sie?

Banks: Ich schaute so unbeeindruckt wie möglich zurück. Ich glaube, er hätte mir gerne eine geballert.

SZaW: Und Sie waren total cool?

Banks: Ja, äußerlich. Innerlich eigentlich auch. Es bringt nichts, wenn Sie sich während eines Konzertes aufregen. Dann fällt alles auseinander.

SZaW: Sie taten, als sei nichts gewesen?

Banks: Ich tat, als sei nichts gewesen. Wir ließen uns ein paar Takte Zeit, ich setzte dann beim ersten Zidipp ein - und alles war wieder im Lot.

SZaW: Gott, da muss man Nerven haben.

Banks: Später wechselt der Song schon wieder seinen Rhythmus, wieder wegen der verdammten Drumbox, diesmal verspielte sich meist Mike (Rutherford) an der Gitarre. Splaaaaaash! Ein schöner, und auch simpel klingender Song - in Wahrheit aber haben wir uns auf der Bühne zu Tode gezählt! Drei, vier, drei, vier, Zidipp! Fuck! Wrong! Und so weiter. Armer kleiner Phil. Aber das mit der a-synchronen Drumbox, in die er sich seit "In The Air Tonight" verliebt hatte, das war ja seine Idee gewesen, nicht unsere.

SZaW: War er nicht sauer? Nach dem Konzert?

Banks: Nein, er war selten sauer.

SZaW: Sie haben nun für das London Philharmonic Orchestra eine Suite geschrieben, die jetzt als CD erschienen ist. Auch wenn mich die CD oft an sehr alte Genesis-Kompositionen erinnert: ein ganz neues Revier für Sie.

Banks: Einerseits, ja. Andererseits nicht. Genesis hatte seine klassischen Elemente, nicht wahr?

SZaW: Einerseits, ja. andererseits nicht. Am Ende waren Genesis-Songs ja immer noch Songs, sehr englisch, oder?

Banks: Ja, da haben Sie auch wieder Recht. Ich hatte ein Problem mit diesem Art-Rock-Ding. Yes, Emerson, Lake & Palmer und dieses Zeug, diese Leistungsschau - ich finde, wir gehörten nicht dazu.

SZaW: Ihre Songs kamen mehr von Herzen, nicht so aus dem Kopf?

Banks: Die Songs, die ich alleine für Genesis schrieb - "Afterglow" und "One For The Vine" - sie kamen wohl eher von Herzen als aus dem Kopf. Musik sollte nicht verkopft sein. Sie sollte bewegen. Ich meine, die Jungs von Radiohead oder Coldplay betonen ja selbst, wie stark wir sie mit unseren früheren Sachen beeinflusst haben. Wenn meine Kinder Radioheads "OK. Computer" auflegen, habe ich manchmal das Gefühl, die lassen eine Tonspur mit meinen Keyboard-Parts von der "Lamb Lies Down On Broadway"-Session laufen.

SZaW: Nochmal zu Ihrer neuen Classic-CD. Sie klingt romantisch, wenn man so will auch altmodisch. Sind Sie in Ihrem Herzen womöglich stets ein sehr konservativer Mensch gewesen?

Banks: Wie meinen Sie das?

SZaW: Als Mensch.

Banks: Politisch?

SZaW: Zum Beispiel.

Banks: Nein, politisch nicht.

SZaW: Sie haben Blair gewählt.

Banks: Nein, ich habe weder die Tories noch Blair gewählt. Ich bin allerdings, wie so viele Leute hier in England, erstaunt darüber, wie hoch interessiert Blair daran ist, pausenlos Krieg zu führen. Womöglich eine psychologische Sache . . .

SZaW: Und sonst?

Banks: Nun, ich bin seit 30 Jahren mit derselben Frau verheiratet, ich lebe schon fast mein ganzes Leben lang hier in Surrey.

SZaW: Könnte man sagen, dass Sie einer der unspektakulärsten Typen sind, die die Popindustrie je hervorgebracht hat?

Banks: Hm . . .

SZaW: Hm?

Banks: Ja, vermutlich. Ich bin sogar derart unspektakulär: Wenn Sie mich nicht drauf angesprochen hätten, es wäre mir ja nicht einmal selbst aufgefallen! Das war wohl auch für die Musikjournalisten über all die Jahre nicht leicht: Ich war immer der nerd hinter seinen Tasten.

SZaW: Das konnte Sie doch kalt lassen. Sie gelten als einer der schlauesten Keyboarder der Popgeschichte.

Banks: Danke, aber wir galten auch vielen Ihrer Kollegen als unbeschreiblich langweilige Normalos. Zumal, nachdem Peter (Gabriel) uns verlassen hatte.

SZaW: Sie konnten damit leben. Oder?

Banks: Ja, ich schon. Mir war das immer egal. Aber Phil bekam derart in die Fresse, das war schon abenteuerlich.

SZaW: Die Journalisten hassten ihn.

Banks: Ja, ich hatte manchmal den Eindruck, es gibt da so eine Art Wettbewerb: ,Hey, wer hat Collins noch keins in die Fresse gehauen, bitte einfach mal vorbeikommen!' Aber im Prinzip galt eh: Wir wurden von vielen Musikern und wir wurden von unseren Fans geliebt - eher kaum von der Presse. Ich weiß noch, wie stolz wir waren, als Lennon uns Anfang der 70er in die Himmel lobte.

SZaW: Haben junge Bands es heute schwerer?

Banks: Bei Genesis brauchten wir zehn Jahre, bis 1979, da verdienten wir erstmals Geld. Die Plattenfirma pulverte wahnsinnig viel Geld raus für uns, für die Touren, für die Platten. Die haben nicht einen Cent mit Genesis verdient. Würde sich eine Plattenfirma heute so lange Zeit für eine Band nehmen? Nein. Die Jungen haben es heute nicht leichter, in keinem Bereich, der Druck ist höher als damals.

SZaW: Wie verbringen Sie hier auf dem Land Ihr Leben?

Banks: Ich lese. Boyd, Rushdie, eigentlich sehr viele Romane. Ich fahre nach London und schaue mir Ausstellungen an. Mache mir dann so meine Gedanken. Wie gesagt, nicht spektakulär.

SZaW: Hier in Surrey zu leben, in einem dieser reizenden Gärten bei einem Wetter wie heute zu sitzen und zu lesen, am Nachmittag nach London zu fahren, um sich eine schöne Ausstellung anzuschauen, reich zu sein. Mr.Banks - das ist spektakulär!

Banks: Finden Sie?

SZaW: Ja.

Banks: Gut. Dann ist alles wohl wieder eine Frage der Relation. Aber beklagen will ich mich wirklich nicht.

SZaW: Was sind das für Ausstellungen, die Sie in London besuchen?

Banks: Das ganze traditionelle Zeug natürlich, 18. und 19.Jahrhundert. Neuere Sachen auch: Die Saatchie-Gallery ist ein toller Hype, wenn Sie so wollen, aber natürlich sind Damien Hirst und Tracy Emin faszinierend. Letztes Jahr war ich bei der Turner-Prize-Competition, da waren auch tolle Sachen dabei. Naja.

SZaW: Ich würde Sie nicht auf Anhieb mit Punk-Art assoziieren.

Banks: Ich finde vieles in dieser Richtung, also in Richtung der Bildenden Kunst wirklich großartig! Punk-Musik hingegen wurde ein wenig überschätzt, fanden Sie nicht?

SZaW: Mit den Sex Pistols lag man natürlich immer richtig.

Banks: Ja, in Sachen common sense. Wenn Sie als Journalist sagen, ich finde die Sex Pistols großartig, sind Sie noch heute auf der richtigen Seite. Ist das spektakulär? Ist das nicht eher konservativ? Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist: Die Sex Pistols definierten sich über einen Klamottenladen. Sie waren ziemlich witzig. Und Sie waren nach einem Jahr wieder weg vom Fenster. Es heißt immer, der Einfluss der Pistols sei so immens gewesen. Was kam noch nach den Pistols?

SZaW: Hm . . .

Banks: Spandau Ballet, oder?

SZaW: Es gab einen Genesis-Song - Who dunnit? -, der war gewissermaßen ein Punksong. Finden Sie nicht?

Banks: Aaah, ich erinnere mich an die '81-Tour, da haben wir den gespielt. Phil stand auf so einer Säule und lärmte 'rum. Ich mag das Lied immer noch sehr. Alle hassten ihn. Die Leute haben sich die Ohren zugehalten. Die haben gedacht, wir wollen sie als Geiseln nehmen.

SZaW: So gesehen, hatten Sie es mit der Veränderung in Richtung einer klassischen Orchesteraufnahme nun leichter. Alte Genesis-Fans werden einige vertraute Elemente in Ihrer Suite "Seven" finden.

Banks: Diese Veränderung war nicht immer einfach: Es ist leicht, zwei Andere in einer Band von deinen Ideen zu überzeugen. Nun aber hatte ich ein Orchester mit mehr als 70 Leuten vor mir. Ohne den Arrangeur und Dirigenten Mike Dixon wäre das nie möglich gewesen.

SZaW: Hatten Sie Komplexe?

Banks: Ich war schon etwas nervös. Natürlich steht man als Rockmusiker in der Welt der E-Musik unter einem gewissen Trivialitätsverdacht. Oft ja auch zurecht.

SZaW: Wie hat sich das Orchester Ihnen gegenüber verhalten?

Banks: Das Orchester hat sich als das Orchester nur verhalten, wenn Dixon es dirigierte. Es ist ein wirklich unglaubliches Erlebnis, wenn man merkt, dass 70 sehr unterschiedliche Menschen plötzlich zu einer Art Körper werden.

SZaW: Haben einzelne Musiker dieses Orchesters Sie auf Genesis angesprochen?

Banks: Ja. Einige kamen vor den Aufnahmen zu mir und sagten: ,Hey, wir sind Fans, was für eine Ehre!' Andere sahen das pragmatischer. Es gibt halt in so einem Orchester auch den typischen Trompeter, der die Daily Mail liest, wenn sein Einsatz kommt, macht er "toooooooot", dann legt er seine Trompete weg und liest wieder die Daily Mail.

SZaW: Oh, ist das nicht furchtbar?

Banks: Nein, das ist völlig in Ordnung, wichtig ist in diesem Fall sein "toooooooot". Das mit der Daily Mail sieht man ja nicht auf der Platte.

SZaW: Kränkt es Sie, wenn ich sage, dass die CD wie Filmmusik klingt?

Banks: Nein, gar nicht. Ich habe schon Filmmusik geschrieben und habe kein Problem damit. Wenn Sie einen ambitionierten und guten Regisseur finden, sagen Sie ihm, er soll mich anrufen!

SZaW: Das wäre sicher nicht so schwierig. Schwieriger wird es für den Produzenten des guten Regisseurs, Sie zu bezahlen.

Banks: Ich bin superbillig, mein Lieber, ich tue nichts mehr wegen des Geldes.

SZaW: Kann es sein, dass Veränderungen Ihnen kaum was anhaben können?

Banks: Nun, es kommt darauf an. Veränderung in meiner Familie könnte ich nicht verkraften. Ich will immer, das alle zusammen bleiben. So war ich schon bei Genesis. Das ist das Eine. Das Andere ist: Ich interessiere mich für immer weniger. Man will nichts mehr entschlüsseln.

SZaW: Können Sie das erklären?

Banks: Nehmen Sie mal die schwarze Musik. Ich assoziiere das immer noch mit dem frühen Stevie Wonder, mit Wilson Pickett, all diesem Zeug. Nur, das hat ja alles nichts mehr mit dem zu tun, was heute auf MTV läuft. Das ganze Rap-Zeugs ist ja nicht doof, viel poetry und so, aber wo sind die großartigen Melodien hin?

SZaW: Sie wollen das Rätsel dann nicht lösen?

Banks: Nein. Ich gehe dann in den Garten und lese. Wie alt sind Sie?

SZaW: Bald 38.

Banks: Warten Sie noch circa zehn Jahre.

SZaW: Und dann?

Banks: Dann gehen auch Sie in den Garten und lesen.

SZaW: Nun ja, hier in Surrey wäre man gerne spektakulär konservativ.

Banks: Oh, jetzt habe ich aber was für Sie!

SZaW: Okay.

Banks: Gestern habe ich zwei Songs im Radio gehört, die haben mich übrigens doch nachdenklich gemacht.

SZaW: Welche?

Banks: Der eine war von Abba - und der andere von Blondie.

SZaW: Wieso wurden Sie nachdenklich?

Banks: Ich fand beide Bands zu ihrer Zeit, also Ende der 70er, ein bisschen doof. Gestern dachte ich: Was für zwei sehr feine Lieder das doch sind, sehr gute Arrangements, tolle Melodien. Und Debbie Harrys Stimme! Absolut unique!

SZaW: Welche Titel waren das denn?

Banks:. . .

SZaW: Hm?

Banks: Vergessen.

SZaW: Sie haben die Titel vergessen?

Banks: Ja . . . Aber machen Sie sich keine Sorgen: Es geht mir gut.

Tony Banks wurde 1950 in East Hoathly, einem kleinen Dorf im Süden Englands, geboren. Mit 13 kam er ins Charterhouse-Internat in Surrey, begeisterte sich für Mathematik und Rachmaninow - und lernte seine künftigen Mitstreiter von Genesis kennen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren zählte die Band, nicht zuletzt wegen aufwendiger Bühnenshows, zu den erfolgreichsten. Mitte der 90er Jahre trennte sich die Band (vorläufig). Tony Banks schrieb außerdem die Musik zu dem Film "The Wicked Lady". Bei Naxos ist jetzt seine CD "Seven - A Suite For Orchestra" erschienen, die er mit dem London Philharmonic Orchestra einspielte. Tony Banks lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Surrey.

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