Es scheint also, als hätte die früher so durchschnittliche Naomi Watts ihre beste Freundin Nicole Kidman durch harte Arbeit und sehr viel Ausdauer nun doch überholt. In 2012 soll sie gar die strahlendste und tragischste aller Blondinen spielen, die Hollywood je hervorgebracht hat: In dem Dokumentarfilm Blonde gibt sie die Marilyn Monroe. Man traut ihr das auf den ersten Blick nicht zu - aber die Spätzünderin hat ja noch ein bisschen Zeit, ihre blonde Seite des Mondes noch ein wenig heller auszuleuchten.
Und wie sagte Regisseur Andrew Dominik vorab so schön: "Ich möchte die Geschichte mit Norma Jeane (Marilyn Monroes bürgerlicher Name; Anm d. Red.) als zentrale Figur in einem Märchen erzählen; ein Waisenkind, das sich in den Wäldern von Hollywood verirrt hat und zu dieser großen Ikone des zwanzigsten Jahrhunderts aufsteigt." Zumindest für den ersten Part bringt sie also genügend Rüstzeug mit.
Was die Ausstrahlung angeht, wären die meisten ihrer schönen Kolleginnen wohl zum Scheitern verurteilt, wollten sie sich mit der Ausstrahlung einer Monroe messen. So ist Miss Watts im Zweifel das bessere Medium, um die Rolle auszukleiden, weil sie am wenigsten Individualität ausstrahlt. Sollte ihr das nicht gelingen, wird sie sich an der Rolle tüchtig verheben. Um dann wieder aufzustehen und weiterzumachen.