Im Kino: Kampf der Titanen:Halbgott bei der Arbeit

Ein Riesenkrake droht, Stadt und Land zu verwüsten, wird ihm nicht bald die Prinzessin Andromeda geopfert: Bei B-Movies weiß man, was man bekommt - mehr ist nicht drin, weniger aber auch nicht.

D. Kuhn

Erotische Versprechen und Kämpfe, die Kunst und Mut des Kriegers wie des Filmemachers zeigen, Schreck und Staunen, Tricks und Täuschung - das sind die Bestandteile eines guten B-Pictures. Der Fantasyfilm, auch wenn er teuer und in 3-D verwandelt daherkommt, bleibt ein Jahrmarktsvergnügen, das kindliche Lust am Sehen zelebriert. Bei Filmen wie Kampf der Titanen weiß man also, was man bekommen wird, und mehr ist nicht drin. Aber auch nicht weniger.

Ein Riesenkrake kreuzt vor der griechischen Küste. Er droht, Stadt und Land zu verwüsten, wird ihr nicht bald die Prinzessin Andromeda geopfert. Um das zu verhindern, zieht der junge Perseus los. Er wurde aufgezogen von einem Fischer, tatsächlich aber ist er ein Sohn des Zeus. Ein Halbgott, der von seiner Verwandtschaft nichts wissen will, der gegen die Götter im Allgemeinen und gegen Papa im Besonderen rebelliert. Und das, obwohl man im Kino doch lieber Halbgöttern zusieht als Menschen ...

Lebende Bäume begleiten Perseus, zwei italienische Quatschköpfe, die schöne Io - und Mads Mikkelsen mit ausgewählten Kriegern. Mikkelsen wirkt, im Gegensatz zu anderen Beteiligten, finster und verlässlich, er gibt den antiken Helden mit derselben Nonchalance, mit der er sich bei anderer Gelegenheit im Smoking an einen Pokertisch setzt.

Man reitet auf schiffsgroßen zahmen Skorpionen durch griechisches Bergland. Ziel ist es, das Schlangenhaupt der Medusa zu holen, das allerdings erst abgeschlagen werden muss, bevor es seinen Zweck erfüllen kann, den Riesenkraken zu Stein erstarren zu lassen. Zeus und sein Bruder Hades tauchen auf, Liam Neeson und Ralph Fiennes verkörpern die Götter in bester Glam-Rock-Manier.

Der alte Kampf der Titanen, 1981, war die letzte Arbeit des legendären Trickmeisters Ray Harryhausen. Heute erledigen Computerkids seine Kunst - doch die Tradition des etwas trashigen guilty pleasures, die lebt Gott sei Dank fort.

CLASH OF THE TITANS, USA 2010 - Regie: Louis Leterrier. Buch: Travis Beacham etc. Mit Sam Worthington, Liam Neeson, Ralph Fiennes. Warner, 118 Min.

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