Es gibt natürlich immer viele Fortsetzungsfilme, im Moment sind es besonders viele, weil sich Filmproduzenten verhalten wie Alchemisten: Sie hätten gerne das Rezept, aus dem Gold gemacht wird, und was einmal funktioniert hat an den Kinokassen, könnte doch übernächsten Sommer noch mal viel Geld bringen. Aber Kreativität hat und hatte immer schon mit Risikobereitschaft zu tun - und in Hollywood ist man seit Beginn der Finanzkrise wieder in einer Phase, in der alle Risikofaktoren ausgeschaltet werden sollen. Aber Kino ist kein reines Industrieprodukt, an Filmen, die nach dem Baukastenprinzip erzählen, verliert das Publikum das Interesse.
Ende der neunziger Jahre hatte das Blockbuster-Kino schon einmal eine Krise - da funktionierte nicht mal mehr die Batman-Reihe, George Clooney zum Trotz, und wurde erst mal versenkt. Danach sah es eine Weile so aus, als hätte sich die Erkenntnis tatsächlich durchgesetzt, dass es nicht genug ist, ein paar am Schreibtisch errechnete Ingredienzien zusammenzukippen, um einen Erfolg zu haben.
Foto: Matt Damon, Brad Pitt und George Clooney in einer Szene aus Oceans Twelve, dem zweiten Teil der Oceans Triologie.