Hörenswert:Die verlorene Frucht

Keno

Mit Palästinensertuch und Nerdbrille: Rapper Keno Langbein.

(Foto: Maxi Baier)

Der Münchner Rapper Keno stellt sein Solo-Album erstmals live vor. Er positioniert sich darauf zwischen Neo-Hippie und bissigem Kritiker

Von Rita Argauer

Dass eine simple Tomate einmal eine so große Rolle auf dem wohl politischsten Münchner Hip-Hop-Album der vergangen Jahre spielen würde, überrascht. Doch Keno Langbein war schon zu Beginn seiner Rapper-Karriere bei der Creme Fresh Crew geschickt im Umgang mit Worten. Vor allem hatte er ein Talent, in fast Jelinekscher Manier Bedeutungen den Sinn umzudrehen. Nun, mit Ende 20, hat Keno, der seinen Vornamen zum Künstlernamen machte und den man derzeit als Frontmann der Hip-Hop-Blaskapelle Moop Mama kennt, sein erstes Solo-Album fertig gestellt (die Veröffentlichung ist für Spätsommer diesen Jahres geplant). Darauf zeigt er sich sowohl als Neo-Hippie als auch als intelligenter Chef-Misanthrop. So sucht er die Verbesserung der Welt weder stoned in der Welt der Halluzinogene noch in abgewrackten Hater-Zynismen. Doch so richtig viel Verbesserungspotenzial sieht er eigentlich auch nicht mehr.

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