Historischer Roman:Wer die Welt zu sehr liebt, um sie zu erobern

Dževad Karahasan erzählt in "Der Trost des Nachthimmels" noch einmal vom Aufstieg und Fall des Seldschuken-Reichs und vom Geschehen in Isfahan - leider fehlt die Leidenschaft.

Von Stefan Weidner

Dieses Buch ist eine Dreistigkeit! Und zwar, weil es so gar nichts Dreistes hat. Es ist ein Affront, weil nichts daran einem Affront auch nur nahekommt. So gewöhnt an Tempo und extravagante Stilmittel sind wir, dass ein Buch, das von all dem nichts hat, aber davon 724 Seiten, uns laut vor den Kopf stößt. Der Autor gibt sich nicht einmal Mühe, es spannend zu machen, seine Geschichte zu dramatisieren, stilistisch zu brillieren oder uns zu überraschen. Wenn man es empfehlen wollte, dann müsste man es nicht trotzdem, sondern deswegen empfehlen. Aber wollen wir das?

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