Historische Expeditionen:Wegweiser für weiße Entdecker

Columbus, Vasco da Gama und all die anderen europäischen Abenteurer hätten ohne ihre indigenen Führer und Dolmetscher ihre Reisen kaum erfolgreich überlebt.

Von Harald Eggebrecht

Historische Expeditionen: Wegweiserin für die Lewis-Clark-Expedition auf dem Weg nach Westen, Richtung Pazifik: die Shoshonin Sacagawea, hier als Statue in Oregon.

Wegweiserin für die Lewis-Clark-Expedition auf dem Weg nach Westen, Richtung Pazifik: die Shoshonin Sacagawea, hier als Statue in Oregon.

(Foto: mauritius images)

Es klingt alles so unverrückbar eindeutig: Columbus hat Amerika entdeckt, Vasco da Gama fand den Seeweg nach Indien, Livingstone sah als erster die Fälle, die er nach Königin Victoria benannte, und so weiter und so fort. Nun, der Blick auf diese und andere Abenteurer und Weltreisende und ihre epochalen Taten ändert sich radikal, wenn man Volker Matthies' Studie über "Indigene Begleiter europäischer Forschungsreisender" liest. Der Hamburger Politologe und Konfliktforscher, Jahrgang 1945, hat seinem vermeintlich gesichertes Wissen erschütternden, informativen Buch ein Motto aus Bertolt Brechts "Fragen eines lesenden Arbeiters" vorangestellt: "Der junge Alexander eroberte Indien. /Er allein?/Cäsar schlug die Gallier./ Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?"

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