Niemand hat in den vergangenen Jahren so viel für die Popularisierung der Antike getan wie die Cambridge-Historikerin Mary Beard. Sie ist spezialisiert auf eine besondere Mischung aus Alltags- und Diskursgeschichte, mit der sie sich insbesondere der Neuinterpretation des Römischen Reichs widmet. Für die BBC moderiert Mary Beard außerdem populäre Geschichtssendungen wie "Meet the Romans". Immer wieder hat sich die erklärte Feministin mit dem Leben und der Rolle von Frauen in der Antike beschäftigt. 2012 wurde sie von einem Fernsehkritiker angegriffen, weil sie seiner Ansicht nach zu ungepflegt vor die Kamera trete. Beard brachte daraufhin eine anhaltende Debatte über den Umgang mit Frauen in der Öffentlichkeit ins Rollen. Zum Weltfrauentag erscheint nun "Frauen und Macht. Ein Manifest" (S. Fischer, 96 Seiten, 12 Euro). In zwei unterhaltsamen Essays beschäftigt sich Beard darin mit dem prekären Status der Frau in Antike und Gegenwart.
Historikerin im Interview:Das Machtgefälle zwischen Frauen und Männern
Mary Beard erklärt, wie die Gesellschaft an Geschlechterklischees hängt und warum es für Frauen nicht die Lösung sein kann, wie ein Mann zu reden, um ernst genommen zu werden.
Interview von Meredith Haaf
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