Er wird sein Glühwürmchen-Image wohl nie loswerden. Von Anfang an wurde Dominik Eulberg als Plattenleger mit Naturverbundenheit angepriesen: "Tanz der Glühwürmchen" steht diesmal auf dem Flyer zur Ankündigung seiner DJ-Tour, eine Referenz an seinen gleichnamigen Track von 2011. In der Tat bestehen die Lieblingsbeschäftigungen von Eulberg aus einer ungewöhnlichen Kombination: Er ist Techno DJ und Hobby-Ornithologe. Hier treffen zwei eher unübliche Berufssparten aufeinander: digital und animal sozusagen. Lautes Partyvergnügen geht Hand in Hand mit stillem Hineinhören in Wald, Wiese und Luft. Back To Nature.
Dominik Eulbergs neue EP heißt "Falkenauge, Katzengold & Taubenblut", allesamt Mineralien, die offenbar das neueste Steckenpferd des Meisters sind. Er verwendet häufig konzeptartige Bezüge für seine Platten. Eine schöne Methode, die manchem vielleicht hilfreich ist für die Auseinandersetzung mit Techno, der traditionell wenig mit konkreten Bezügen arbeitet. Nebenbei erinnert ein bisschen Poesie daran, was für smarte Hilfsmittel Wörter zur besseren Verständigung einst waren und immer noch sein können, und wie schön man die Welt damit manchmal machen kann. Aus Eulbergs Musik tropfen die Sounds, und wenn sie aufeinandertreffen, bilden sie komplexe Strukturen. "Falkenauge, Katzengold & Taubenblut" transportiert viel von der Poesie ihres verpflichtenden Titels. Minimal, Trance, House - Eulberg beherrscht alle Stilrichtungen. Mit ihm tanzt man zum Zug der Kraniche, gemeinsam mit den Rotbauchunken vom Tegernsee und der Trottellumme von Helgoland, mit Morgentau im Haar und einer Tigerkralle in der Hand. Dabei beleibt man in heimischen Gefilden und in dieser fantastischen, aber dennoch heilen Welt von Eulbergs Plattentiteln.
Dominik Eulberg , Freitag, 11. November, 23 Uhr, Harry Klein, Sonnenstraße 8