(SZ-Magazin v. 17.04.2003)
Sind Sie manchmal traurig darüber, dass Männer keinen Busen haben? Der gehört da nicht hin. Einen haarigen Busen - fände ich, glaube ich, nicht so gut. Das war Frage Nr. 73.
(Foto: Foto: AP)"Schlosshotel Lerbach" bei Bergisch Gladbach: ganz was Schönes. Hier kocht der Sternekoch Dieter Müller. Hier soll man heiraten, Kännchen Kaffee trinken, auf Kieswegen vorfahren. Elf Uhr früh. Es sind die Tage um Karneval, an denen die Sonne rauskommt. Heidi Klum - Butter-blume, Sonnenschein, Miss Gute Laune. Sie ist von Beruf Model (Victoria's Secret, Katjes, H&M) und Star auf Promipartys (zuletzt mit Steven Tyler, George Clooney, Nicolas Cage und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit auf einem Foto). Prädikatszeichen "made in Germany". Man macht sich keine Vorstellung, wie berühmt Heidi in den USA ist - berühmter als Claudia Schiffer, zehnmal so berühmt wie Gerhard Schröder, tausendmal so berühmt wie Angela Merkel von der CDU. 1998 verkaufte die Bikiniausgabe von Sports "Illustrated" (Covermodel Heidi) die schöne Auflage von zwanzig Millionen, seither war sie fünfmal in der Talkshow von Jay Leno, zehnmal bei David Letterman. Sie ist das super Model, das kein Supermodel ist: zu klein, zu großer Busen. Ihrem Gesicht fehlt - etwas (Arroganz, Neurosen, Ausdruck irgendeiner tiefer gehenden Erfahrung). Ihr Trick: den Busen nie ganz auspacken. Pünktlichkeit. Null Allüren. Normalität. Selten war ein Star so wenig Diva. Unter allen erdenklichen Umgangsformen gilt es, stets die freundlich wirkende zu wählen. Man erwartet von ihr PR-Antworten, geheuchelten Schreck, wenn es zur Sache (Intrigen, Heiratspläne, Geld) geht. Denkbar ist bei ihr auch, dass sie echt zu erschrecken ist. Sie kommt mit ihrem Vater, Geschäftsführer der Heidi Klum GmbH. Da steht sie. Sie wirft einen nicht um. Jeans, "Bergisch Gladbach True Love"- T-Shirt, weiß gefärbte Jon-Bon-Jovi-Haare. Sie sieht sehr sympathisch und ganz, ganz prima aus. Man möchte ihr gleich was Freches sagen, sie in den Arm kneifen - so fit und frisch und fröhlich wirkt sie. Man begibt sich, auf Anhieb über alles quasselnd (True Love, Karneval, Frühling), in den Wintergarten: abseits sitzen. Sie raucht nicht. Sie erkundigt sich, ob hundert Fragen hundert Stunden dauern. Nein, das können wir schneller. Hier. Jetzt. Gleich. Sofort. Sie hat einen Charakterbusen! Spannung, weil man schöne Menschen doch - immer - unterschätzt.
1 SZ-Magazin: Ihr Kostüm?Heidi Klum: Clown.
2 Mal als Heidi verkleidet gewesen?Gab es auch schon. Halloween vor zwei Jahren. Dieses Jahr war ich die Betty Boop. Rotes Kleid, so richtig mit Kurven. Die ist ja eine Cartoon-Figur. Davor war ich Lady Godiva, die nackt auf dem Pferd durch die Stadt geritten ist, damit sie ihre Steuern nicht bezahlen muss.
3 Richtig, dass man Karneval missversteht, wenn man sich als sexy Hexy verkleidet?Macht man bei uns ja nicht. Wir sind ja nicht in Rio.
4 Ihr wahrer Vor- und Nachname? Heidi Klum.
5 Ihr Spitzname in der Grundschule? Kein Spitzname. Es hieß immer nur: Heidi, wo ist der Almöhi? Wo hast du den Peter gelassen?
6 Echt wahr, dass Sie als Teenager schlimme Pickel hatten?Ja.
7 Haben Sie sich das mit den Pickeln ausgedacht, damit man Ihnen Ihr flashendes Aussehen heute nicht so übel nimmt?Überhaupt nicht. Also - Quatsch. Wirklich nicht. Heidis Lächeln: weltweit eingetragene Marke, Qualitätsprodukt. Es ist ein bisschen ein 9,99-Euro-Wühltisch-Lächeln (siehe SZ-Magazin-Cover). Deswegen wirkt es ja nicht weniger. Deswegen wirkt ihr Lächeln eher besonders stark. Sie lächelt auch, weil es gerade nichts zu lächeln gibt. Prophylaktisch. Als Rheinländerin spricht Heidi Rheinisch. Wenn Bairisch Brummen, Berlinerisch Bellen ist, dann ist Rheinisch das Lächeln unter den Dialekten, der Singsang, das Schunkellied. Im Rheinland kommt die Sonne früher raus als sonst wo in Deutschland. Hi, Sonnenschein.
8 Ihre letzte Diät?Feste vegetarische Mahlzeiten, keine Diäten. Gern Süßigkeiten.
9 Ihr letzter Drogenabsturz?Ich nehme doch keine Drogen. Nie.
10 Ausgeschlossen, dass Sie auf dem Karnevalswagen den Mann Ihres Lebens kennen lernen?Glaube kaum. Ich sage nicht, dass es nicht passieren kann.
11 Einverstanden, dass Ihr Riesenerfolg in Amerika auch auf Ihren unverschämt guten Namen Heidi Klum zurückgeht?Nein. Ich habe fünf Jahre als Model gearbeitet, da hat kein Mensch mein Gesicht mit meinem Namen in Verbindung gebracht. Sagen wir, wie es ist - ganz klar, ganz einfach: Schon hat sie einen. Schon hat man sich in sie verliebt. Das bedeutet: Man wird ab sofort versuchen, witzig zu sein - damit sie lacht. Oh je. Mann, ja. Es ist so schön, so klein, so arm. Es muss die Unterhaltung deshalb nicht besser werden. Eher: im Gegenteil. Da sitzt sie, betrachtet, was sie angerichtet hat, zufrieden mit sich, klar. Dass das immer wieder möglich ist! Dass das 2003 noch klappt! Sie (Frau) lächelt, er (Mann) denkt allen Ernstes, er sei gemeint. Sie lächelt ja auch mit ihrem Busen. Das geht. Das würde man auch versuchen, wenn man Frau wäre. Die Waffen der Männer dagegen - oh je, Witzigkeit.
12 Was kostet so ein hübsches Haus, das man seinen Eltern schenkt? Will ich nicht sagen.
13 Immer noch die weinroten Ledersofas im Wohnzimmer?Es waren knatschrote Plastiksofas, früher.
14 Heidi-Klum-Kalender auf dem Gästeklo?Nein. Bei Ihnen?
15 Ein typischer Essensgeruch im Hause Klum?Ganz klar: angebratene Zwiebeln und Speck.
16 Ihr Plätzchen im Haus Ihrer Eltern, an dem Sie vollkommen entspannen? Die Eckbank im Esszimmer. Die haben meine Eltern aus Thailand mitgebracht.
17 Wer muss anwesend sein, damit das Kaffeekränzchen perfekt ist?Das sind meine alten Freundinnen Karin und Nina, Gerd, Paride, Elvis, der Freund von Karin. Karin schneidet fürs Fernsehen, Nina hat eine Sushibar in Köln. Kaffee kochen, Musik, reden. Jetzt haut sie's raus. Aus ist die Lächelnummer. Es kamen einfach zu viele abwegige Fragen. Stirnrunzeln, irritierte Heidi. Sie guckt da so, Fingerkuppe beißend, von unten nach oben. Süß. Für einen Moment lang hat sie vergessen, dass man immer, immer lächeln muss. Kleiner Erfolg. Ein Hauch von Interesse ihrerseits. Es geht nun für zirka dreißig Sekunden ein Zeitfenster auf, währenddessen man eine Ahnung kriegen könnte von ihr. Danach ist sie wieder ausschließlich Model, PR-Profi, Maske. Sie muss nun auf der Stelle beschäftigt werden, erfahren, dass man echtes Interesse an ihr hat, für möglich hält, dass sie etwas zu sagen hat. Models müssen doch nicht blöd sein, oder denkt sie das? Immer gutes Thema: Kindheit, Pubertät. Verstehen, was war, damit wurde, was ist. Erzähl was, Heidi! Komm!
18 Mädchen, Pferde, Abenteuer?Nein, mehr Katzen. Hamster.
19 Rocky-Poster an der Wand?Wham. Und ein Nena-Poster.
20 Ihr erster Kuss?Das war der Oliver. Mittlerweile auch verheiratet. Man sieht sich hin und wieder.
21 Ihr erstes Kölsch?Vielleicht mit 18.
22 Das In-Café, in dem man sich um 1986 in Bergisch Gladbach traf? Hieß "Labyrinth".
23 Der Kinofilm, bei dem er zum ersten Mal Ihre Hand halten durfte?Der Name der Rose.
24 Der Sport, bei dem man Jungskörper am besten studieren konnte?Gott ... keine Ahnung. Man schaut doch die ganze Zeit.
25 Wann und wo zum ersten Mal einen nackten Mann gesehen?Man ging zum FKK, als ich noch klein war, vier oder fünf Jahre alt. In Italien, Jugoslawien. Da gab es ja genug nackte Männer.
26 Welches Hobby aus Teenagerzeiten hat überlebt?Malen. Ich bastle auch gern an meinen Klamotten.
27 Die Großmutter, von der Sie Ihr Gesicht geerbt haben?Meine schlanke Nase kommt von Oma Leni.
28 Die Buslinie, die Ihr Bruder Michael täglich fährt?Das ändert sich. Er fährt durch Bergisch Gladbach. So groß ist es hier ja nicht.
29 Stolz, dass Sie Ihrem Vater Arbeit geben?Umgekehrt. Ich bin stolz darauf, dass er diese Arbeit für mich machen kann. Ich vertraue meinem Vater. Er will nur mein Bestes. Andere Leute können auch für einen arbeiten, aber das Interesse ist automatisch ein anderes, wenn sich die Familie engagiert.
30 Kein Problem, dass Sie Ihr Vater andauernd in Unterwäsche sieht? Null. Ich bin ja nicht so wie auf den Fotos. Meine Eltern kennen mich ja so, wie ich wirklich bin.
31 Das Argument, mit dem Ihre Freundin Karin Sie zur Modelkarriere überredet hat?Wer nicht mitmacht, der weiß es eben nicht. Der wird es nie erfahren. Wir saßen vor dem Fernsehen. Sie sagte: Komm. Jetzt schick da deine Fotos hin.Zeitfenster weiter: offen! Es steht die zunehmende Ausdruckslosigkeit ihrer Züge für die Möglichkeit, dass man wirklich etwas erfährt. Nun: Fragen zu ihrem Berufsleben. Verstehen, was sie da tun muss als Model.
32 Berufsausbildung Jazztanz?Kann man nicht so sagen.
33 Ihre derzeitige Tagesgage?Kein Kommentar.
34 Nette Erinnerung an Ihr erstes Shooting für die Bäckerblume?Hilfe, ich hatte mir damals ja nicht die Achseln rasiert!
35 Kann man sagen, dass Sie im Bademantel arbeiten? Nein. Die Leute denken, ich mache nur Unterwäsche und Bademoden. Ein großer Teil meiner Arbeit sind aber Mode-Editorials und Cover.
36 Wie exakt funktioniert ein Miracle Bra?Das ist ein Push-up-Bra. Ein gepolsterter Büstenhalter.
37 Was exakt soll man sich unter "Bra-Talk" vorstellen?Das ist die Wartestellung. Gespräche unter Models, halb bekleidet, fertig geschminkt, auf Klappstühlen, auf das Einsatzsignal des Fotografen wartend - ich glaube, das ist gemeint.
38 Das am besten gehütete Geheimnis der Unterwäschefirma Victoria's Secret?Kein Geheimnis, ein Kult: bezahlbare Unterwäsche, gute Kampagnen.
39 Wahres Gerücht, dass Sie das Birkenstock-Modell "Topaz" mit einer Knoblauchpresse entworfen haben?Echt wahr. Ich hatte das Werkzeug nicht. Ich bin doch kein Schuhmacher.
40 Echt wahr, dass Sie bei Fotos nicht stillhalten können?Quatsch.
41 Echt wahr, dass Sie - für ein Foto - einmal in ein Haifischbecken gestiegen sind?Fast wahr. Es war fürs Fernsehen, im Meer bei Belize.
42 Welche Blüte passt am besten zu Ihrem Haar?Schneeglöckchen. Falsch! Maiglöckchen, meine Lieblingsblumen. Früher bin ich stundenlang mit meiner Freundin in den Wald gegangen und wir haben Maiglöckchen gepflückt.Gut. Schöner wird es nicht. Der Himmel. Man stellt sich vor, wie Heidi durch den Wald streift und Maiglöckchen pflückt.
43 Wann zuletzt einen Bauhelm beim Shooting für einen Heidi-Klum-Kalender getragen?Zuletzt, als ich mir Wohnungen in New York angeschaut habe. Kein Shooting.
44 Ihr Gruß an Deutschlands Gesellen und Kfz-Meister?Krempelt die Ärmel hoch!
45 Ihre Botschaft an Klaus Zwickel von der IG Metall?Was soll ich ihm denn erzählen? Weiter so!
46 Anstrengendster Teil Ihrer Arbeit?Jetlag. Fliegen. Das ständige Unterwegs.
47 Der inspirierendste Teil Ihrer Arbeit?Lebenserfahrungen.
48 Der Hauptunterschied zwischen Ihnen und Nadja Auermann? Sie ist groß, ich bin klein. Ich bin eh viel kleiner als viele andere Models.
49 Der Hauptunterschied zwischen Ihnen und Naomi Campbell?Der Farbunterschied.
50 Vorbild Bo Derek?Nein.
51 Einverstanden, dass der Model-Kult bisschen vorüber ist?Die Zeiten haben sich schon etwas geändert. Der Hype um die Supermodels der frühen Neunziger - Cindy, Christy, Naomi - hat sich gelegt. Es war ja völlig neu, dass Models Namen haben. Dass Models so bekannt sein können wie Schauspielerinnen.
52 Was gibt es dauernd zu lächeln?Ja, bei mir ist immer was Lustiges los!
53 Echt wahr, dass Lächeln glücklich macht?Ich bin einfach zufrieden. Insofern gucke ich dann auch so.
54 Ist Lachen automatisch das Gegenteil von Spießigkeit? Verstehe die Frage nicht. Wenn ich jemanden anlächle, dann fällt schon mal viel Blödsinn weg. Der ganze Kennenlern-Krampf. Die Leute sagen: Hallo! Alles klar?
55 Worin liegt noch mal das reizende Problemchen mit einem Ihrer Schneidezähne?Einer war länger. Den habe ich dann abschleifen lassen.
56 Das Geheimnis Ihres Körpers?Das Geheimnis meines Körpers! Es gibt kein Geheimnis! Was denn für ein Geheimnis?
57 Welcher Teil Ihres Körpers ist Ihnen bis heute fremd?Ich bin so oft fotografiert worden! Ich kenne sogar meinen Rücken ganz genau.
58 Mögen Sie den Titel "The Body"?Ja, finde ich toll.
59 Nicht reizend, dass die Amerikaner extra für Sie den Fünfziger-Jahre-Begriff "Fräuleinwunder" wieder hervorgeholt haben? Reizend, klar.
60 "Sexbombe" finden Sie auch gut?Das klingt wirklich ein bisschen altmodisch. Das höre ich auch nie über mich.
61 Einverstanden, wenn man Sie ein Pin-up nennt?Voll okay.Zeitfenster: zu. Schade. Sie lächelt wieder zauberhaft. Mann, Heidi. Man hat sie gern. Man tut ihr nur ungern weh. Aber jetzt wird zurückgelächelt - voller Stumpfsinn, Blödsinn, Risiko, let's go! Das muss sie alles aushalten. Zum Angriff. Achtung. Busenfragen an Heidi Klum.
62 Ihre Einschlafposition?Seitwärts.
63 Rückenschmerzen?Nein. Wie "Nein"? Nur "Nein"? Findet sie das etwa keine wahnsinnig lustige Frage? Hält das Bikinimodel Heidi Klum ihren Busen denn nun für groß oder zu groß?
64 Augen, Busen, Hintern - in welcher Reihenfolge werden Sie gemustert?In dieser Reihenfolge.
65 Wie hat die Größe Ihres Busens Ihren Augenaufschlag verändert?Was? Zu verrückte Frage. Weiter.
66 In Worten - wie lautet die Botschaft Ihres Busens?Er muss in den BH reinpassen. Das war's auch schon.
67 Vollkommener Blödsinn, dass ein Busen Charakter haben kann?Ich glaube nicht, dass ein Busen Charakter haben kann.
68 Ihre Definition von einem schönen Busen?Rund. Echt: rund. Die Haut sollte toll aussehen.
69 Spontan - zehn, zwanzig Heidi-Begriffe für Busen?Busen, Brust.
70 Wie heißen Busen bei Fotoshootings?Boobs.
71 Ihnen völlig klar, warum Männer so auf Busen fixiert sind?Ich glaube, das weiß man, ja.
72 Wen zuletzt an Ihrem Busen getröstet?Shila, meine Hündin. Ich war ihr auf die Pfote getreten.
73 Manchmal traurig darüber, dass Männer keinen Busen haben?Der gehört da nicht hin. Einen haarigen Busen - fände ich, glaube ich, nicht so gut.Der Hammer. Das waren zwölf Busenfragen an Heidi Klum. Glückwunsch! Sie hat das toll gemacht, auch toll durchgestanden. Ihr Trick war natürlich, antwortend keine Antworten zu geben - erlaubt. Zum nächsten Unthema: Nach dem Aussetzen einer nach außen hin ereignislosen Ehe mit einem New Yorker Friseur hatte Heidi Klum spektakuläre Affären: Anthony Kiedis, Muskelmann und Sänger der Red Hot Chili Peppers. Er sah neben Heidi klein gewachsen, zirka ein Meter sechzig groß, aus. Nun ist angeblich (Gerüchte!) der Renault-Boss und Formel-1-Manager Flavio Briatore dran, ein sechzigjährig wirkender Herr, der auf Segelbooten feiert. Man glaubt es kaum. Man möchte es nur ungern glauben. Sexfragen an Heidi. Sorry, Miss. Aber da geht's weiter. Da müssen wir jetzt lang. Auf die Zwölf.
74 Wonach riecht das Parfum "Heidi Klum"?Sexy. Feminin. Vanille. Viel Bergamotte.
75 Ihr körpereigener Duft?Kommt darauf an.
76 Was tun Sie, wenn andere die "Zigarette danach" rauchen? Liegen. Atmen. Hören. Zuschauen.
77 Potenzmittel Sauerkraut?Nicht dass ich wüsste.
78 Ihre Erfindung, dass man nach dem Sex laut jodeln sollte?Nicht meine Erfindung. Das habe ich nur einmal für Michael J. Fox gemacht, als wir für die Fernsehserie Spin City gedreht haben.
79 Wie geht sauberer Sex, für den Sie berühmt sind?Ich bin berühmt für sauberen Sex? Das haben Sie sich jetzt aber ausgedacht! Ich weiß gar nicht, wie das klappen soll!
80 Grundsätzlich - angenehmes Gefühl, dass zirka fünfzig Prozent der Vereinigten Staaten von Amerika mit Ihnen schlafen möchten?Gott! Da denke ich nicht drüber nach. Ich bin einfach zu beschäftigt, um diesen Fragen nachzugehen.
81 Schon gemerkt, dass Amerikaner "Sport" sagen und "Sex" meinen?Ist mir in zehn Jahren noch nicht aufgefallen.
82 Der kleinste Mann, den Sie je geküsst haben? Meine Neffen Bastian und Benjamin.Ah, Lüge! Reinfall! Unterbrechung. Hier eine Hintergrundinfo: Im Interview war an dieser Stelle ein anderer Name (der zu erwartende) gefallen. Beim Gegenlesen, der Autorisierung ihres O-Tons, wurde Heidis Antwort (wie an zahlreichen anderen Stellen) im Nachhinein korrigiert. Das bedeutet auch, dass eine Antwort durch eine vollständig neue ersetzt werden kann. Ein Jammer. Aber so üblich, so korrekt. Es ist eine Frage der Abmachung zwischen Interviewer und Interviewter. Profi Heidi. Auch ein Fall von Notwehr: Auf asoziale Fragen müssen unlautere Antworten erlaubt sein.
83 Was spricht dagegen, sich in pure Sexyness zu verlieben?Wenn einem das reicht? Mir reicht das nicht.
84 Ihr Ernst, dass Frauen sich über Männerpopos unterhalten?Ja.
85 Was hat Ihnen Ihre Mutter über Männer beigebracht?Selbstständigkeit. Wir wollen uns nicht auf unsere Männer verlassen.
86 Ehrlich wahr, dass Sie auf schlechte Charaktere stehen?Nein.
87 Woran erkennt ein Mann, dass Sie verliebt sind?Ich höre, glaube ich, auf zu quatschen. Er merkt es an der Art, wie ich ihn küsse.Tolle Antwort. Das ist die Wahrheit. Es geschieht nämlich ganz und gar: so. Herzlichen Dank für Ihre Zeit, Ihren Mut, Ihre Offenheit, Frau Klum. Es hat uns Freude gemacht mit Ihnen. Sie sitzt da, zurückgelehnt, erschöpft vom vielen Blabla. Müdes Lächeln. War doch super. Sie war - für ihre Verhältnisse - sehr offen. Sie ist heller, klüger, verspielter, als man dachte, und noch lebenslustiger. Lebenslust: einwandfreier Ersatz für Intellektualität. Zum Ausklang: Fragen, die ihr Freude machen sollen.
88 Wo ist New York am meisten New York?Im Taxi. Auf den Straßen. Wenn alle in Eile sind.
89 Wann zuletzt eingeschüchtert gefühlt von der großen, weiten Welt? Bei den Golden Globes? Man trifft dauernd Leute, die ein anderes Kaliber sind. Aber man ist deswegen nicht eingeschüchtert. Ich marschiere da durch, lächelnd. Ich bin ein Go-Getter.
90 Ein Smalltalk-Thema mit Donald Trump?Unterschiedlich. Letztens, vor Weihnachten, haben wir fürs deutsche Fernsehen Ostereier angemalt. Er fragt mich dann, wie es so geht.
91 Neulich während der Berlinale gut mit George Clooney an der Bar amüsiert? Er kann gut trinken. Und dann haben wir beide getrunken. Wie die Fische! Wir waren natürlich nicht unter uns.
92 Wie lebt es sich eigentlich mit all den berühmten Leuten?Ich lebe ja nicht mit denen. Wir teilen kein Leben. Wir teilen unsere Berufsleben. Insofern: Man sieht sich.
93 Welches Gesicht hat das Böse?Wirre, starre Augen.
94 Welche Modelmaße hat das Gute?Meinen Sie mit Maße echt Maße? 34C, 25, 35.Sie nennt ihre Maße auf Englisch.
95 Wann zuletzt - aus lauter Freude darüber, auf der Welt zu sein - die Fäuste vor den Mund gepresst und laut geschrien?Gestern Abend. Da haben wir alle unsere Karnevalsperücken ausprobiert, Vater, Mutter, Tante, meine Assistentin und ich. So wurde dann auch zu Abend gegessen.
96 Ihr Lieblings-Wellnessbereich auf Erden?In Baden-Baden. "Brenner's Parkhotel".
97 Ihr Alterssitz?So weit denke ich nicht. Ich habe mir gerade ein Haus in Westchester, eine Autostunde von New York, gekauft. Garten, Pool. Das ist das Haus, in dem man mit Familie wohnen könnte.
98 Ihr größter Gewinn in Las Vegas?Mit dreihundert rein-, mit 1500 rausgegangen. Sofort eine Handtasche gekauft.
99 Ihre Handynummer?Nein!
100 Ihre Frage an Markus Schenkenberg?Markus Schenkenberg, 36, bekanntes Männermodel.Da habe ich keine.