Haus der Kunst:Feuerfester Förderer

Alexander Tutsek Stiftung Schwabing

Leuchtendes Vorbild: Die Alexander-Tutsek-Stiftung engagiert sich mannigfach auf dem Kunstsektor, und sie beherbergt eigene Ausstellungen.

(Foto: Tutsek-Stiftung)

Die Tutsek-Stiftung hat bereits einzelne Projekte im Haus ermöglicht

Von Evelyn Vogel

Die Alexander-Tutsek-Stiftung aus München soll der zukünftige Großsponsor sein, der das Haus der Kunst mit 500 000 Euro pro Jahr unterstützen wird. Wie die Süddeutsche Zeitung erfahren hat, würde die Tutsek-Stiftung damit Nachfolger der Schörghuber-Gruppe, die im Frühjahr 2014 nach 23 Jahren aus der Förderung für das Haus der Kunst ausgestiegen ist. Im Gegensatz zur Schörghuber-Gruppe soll die Tutsek-Stiftung jedoch nicht einer der Hauptgesellschafter der Stiftungs-GmbH Haus der Kunst werden, wie das Schörghuber neben dem Freistaat war.

Die Alexander-Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von dem Unternehmer Alexander Tutsek und seiner Frau Eva-Maria Fahrner-Tutsek, einer Diplom-Psychologin, als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Bis zu seinem Tod 2011 war Alexander Tutsek alleiniger Gesellschafter der Refratechnik, einer weltweit agierenden Holding mit Sitz in Ismaning, die feuerfeste Werkstoffe herstellt. Damit werden beispielsweise Industrie-Öfen und Müllverbrennungsanlagen ausgekleidet. Der Jahresumsatz liegt bei mehr als 430 Millionen Euro. Die Alexander-Tutsek-Stiftung ist Rechtsnachfolger als Gesellschafter bei der Refratechnik.

Schwerpunkte der Stiftung sind der Aufbau einer Kunstsammlung von zeitgenössischem Glas, regelmäßige Ausstellungen, die Förderung von jungen Wissenschaftlern sowie Forschungsarbeiten, speziell in den Bereichen Glas, Keramik, Steine und Erden (in den Stiftungsräumen der Schwabinger Jugendstilvilla ist noch bis 2. September die Schau "Life Is Not A Beach" zu sehen). Im wissenschaftlichen Bereich bemüht sich die Stiftung, die Ausbildungsmöglichkeiten bei den Ingenieurswissenschaften zu verbessern und vergibt Stipendien. Im künstlerisch-kreativen Bereich hat die Stiftung 2016 ein großes Förderprogramm aufgelegt, das Studenten an Kunstakademien und Glasfachschulen mehrere Jahre lang finanziell unterstützt. So wurden bei der Jahresausstellung der Akademie der Bildenden Künste München Studenten der Studienwerkstatt Glasmalerei, Licht und Mosaik gefördert. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung beim Coburger Glaspreis.

Das Engagement der Alexander-Tutsek-Stiftung an musealen Institutionen ist ebenfalls beachtlich. So unterstützt sie die Fotosammlung der Pinakothek der Moderne durch Ankäufe. Als Sponsor trat die Stiftung bei dem Projekt "Rudolf Herz. Marcel Duchamp/ Le Mystère de Munich" auf, einer Kunstaktion im öffentlichen Raum vor vier Jahren vor der Alten Pinakothek.

Im Haus der Kunst fördert die Stiftung seit einigen Jahren regelmäßig Einzelprojekte, zuletzt beispielsweise die Fotoausstellungen von James Casebere und Stan Douglas. Dieses singuläre Engagement wird nun zu einer langfristigen Kooperation mit einer substantiellen und umfassenden Förderung ausgebaut. Ob diese Vereinbarung zeitlich begrenzt ist, wird man dieser Tage erfahren, wenn die Vereinbarung zwischen dem Haus der Kunst und der Alexander-Tutsek-Stiftung offiziell vorgestellt wird.

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