Hannover greift documenta an:Konkurrenz für die Weltkunstausstellung

Die Kunstwelt bereitet sich auf die documenta 13 vor, die 2012 wieder hunderttausende Besucher anziehen wird. Doch plötzlich bekommt die weltberühmte Kunstschau in Kassel Konkurrenz: "Made in Germany Zwei" soll von Hannover aus einen Gegenpol bilden.

Die Gegenwartskunst-Schau "Made in Germany Zwei" in Hannover soll im kommenden Jahr einen Gegenpol zur Kasseler Weltkunstausstellung documenta 13 bilden. "Wir wollen im Ausland klarmachen, dass es nicht nur die documenta gibt", sagte der Direktor des Kunstvereins Hannover, René Zechlin.

René Zechlin - Kunstverein Hannover

Er greift an: René Zechlin, Direktor des Kunstvereins Hannover.

(Foto: dpa)

Im kleineren Rahmen seien oft spannendere Ausstellungen möglich. Auch die 7. Berlin Biennale und die Manifesta im belgischen Genk seien im kommenden Jahr Glanzpunkte neben der documenta, die 2007 etwa eine dreiviertel Million Besucher anlockte. An "Made in Germany Zwei" (17. Mai-19. August 2012) sind wie bei der Premiere in Hannover vor fünf Jahren das Sprengel Museum, die Kestnergesellschaft und der Kunstverein Hannover beteiligt.

"Berlin ist zu der Kunstmetropole für zeitgenössische Kunst geworden. Wir wollen den Blickpunkt darauf werfen", sagte Zechlin. Gezeigt werden Arbeiten von 40 jungen internationalen Künstlern, die größtenteils in der Hauptstadt leben, darunter der 1972 in Jerusalem geborene Omer Fast, die gebürtige Sizilianerin Rosa Barba oder der Brite Simon Fujiwara. Einige der "Made in Germany"-Künstler werden auch auf der documenta ausstellen.

"Made in Germany Zwei" richtet sich an ein breites Publikum, um generelle Tendenzen der Gegenwartskunst zu vermitteln", betonte Kurator Zechlin. Fünf Themen ziehen sich in den drei Häusern durch die Schau. Vielen Künstlern ist es wichtig, Geschichten zu erzählen. Die Beschäftigung mit dem Übersinnlichen ist ein weiterer roter Faden. Ein dritter Strang ist das Aufgreifen und Umformen von Tendenzen der Moderne des 20. Jahrhunderts. "Künstler reflektieren das Medium und finden Zwischenformen zwischen Fotografie und Malerei", beschreibt der 38-Jährige ein weiteres Thema.

Zudem beziehen viele Arbeiten den Raum ein. Zur ersten Ausgabe von "Made in Germany" im Jahr 2007 kamen 61 000 Kunstinteressierte nach Hannover. Die Macher der Folgeschau erhoffen sich Zechlin zufolge mindestens ebenso viele Besucher.

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