"Gutmenschen" in Wien:So weit rechts von mir

Gutmenschen

Red Bull tritt im Stück als Sponsor auf - und verleiht dem Sofa Flügel.

(Foto: Lupi Spuma)

Kann dieses Stück den Iraker Yousif Ahmad vor der Abschiebung retten? Yael Ronens Komödie "Gutmenschen" am Wiener Volkstheater.

Von Wolfgang Kralicek

Obwohl sogenannte Gutmenschen meistens tatsächlich gute Menschen sind, ist der Begriff nicht nett gemeint. Menschen, die sich für Flüchtlinge und andere benachteiligte Gruppen engagieren, werden mit der erst vor ein paar Jahren aufgetauchten Bezeichnung als weltfremd und naiv verhöhnt. Ein zynischer Kampfbegriff wie "Gutmensch" ist bezeichnend für ein gesellschaftliches Klima, das in Österreich einen empfindlichen Rechtsruck in der Regierung zur Folge hatte. Zugleich sind aber auch als "Gutmenschen" verunglimpfte Zeitgenossen nicht über jeden Zweifel erhaben; der politisch überkorrekte Gestus hat etwas Komisches, wenn er als Pose entlarvt wird. Beispiel: Leute, die sich für Integration stark machen, ihre eigenen Kinder dann aber doch lieber in die Privatschule schicken.

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