Plagiatsvorwurf gegen die No Angels: Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) prüft, ob der Grand-Prix-Titel "Disappear" der Band tatsächlich vollständig neu ist. Der NDR nehme die Plagiatsvorwürfe ernst, sagte Ralf Quibeldey, Leiter der NDR-Unterhaltungsredaktion und fügte hinzu: "Es hat aber in den letzten Jahren kaum einen Eurovision Song Contest gegeben, bei dem nicht irgendwann ein Plagiatsvorwurf erhoben worden wäre. Das gehört zum Grand Prix fast so dazu wie Chiffonkleider und Windmaschinen zur Show."
Die Mitglieder der in einer Castingsendung formierten Band No Angels glänzen auf der Bühne nicht nur mit ihrer Stimme.
(Foto: Foto: dpa)Am Wochenende waren Behauptungen laut geworden, der Sieger-Titel der Band sei in Teilen dem Song "Breaking The Silence" ähnlich, mit dem Steffi List bei Stefan Raabs Castingshow auf ProSieben auftrat und auf Platz drei landete. Der NDR ist für die Übertragung und Gestaltung des Grand-Prix-Vorentscheids zuständig.
Quibeldey betonte, in aller Regel hätten sich solche Vorwürfe als haltlos erwiesen: "Dem NDR liegen für alle Teilnehmersongs Autorenerklärungen vor, dass es sich um neugeschriebene und - bis zum Starttermin für alle Wettbewerber - unveröffentlichte Produktionen handelt." Am Donnerstagabend gewannen die No Angels mit "Disappear" den deutschen Grand-Prix-Vorentscheid.
Die vier Sängerinnen vertreten die Bundesrepublik am 24. Mai beim Finale des Eurovision Song Contest im serbischen Belgrad. Die Band setzte sich bei einer großen ARD-Gala aus dem Schauspielhaus in Hamburg im Stechen knapp gegen Musical-Sängerin Carolin Fortenbacher durch.
Die männlichen Teilnehmer am Vorentscheid um die Band Cinema Bizarre ("Forever or Never"), die Latino-Formation Marquess ("Histeria") und Sänger Tommy Reeve ("Just One Woman") schieden bereits in der Vorrunde aus.