Gottfried Benn:Wie Baumkuchen

Gottfried Benn

Gottfried Benn 1955 in seiner Berliner Wohnung.

(Foto: Franz Hubmann/dpa)

Gottfried Benn bleibt aktuell. Eine neue Ausgabe bringt eine Reihe bislang unbekannter Briefe. Es geht um Widersprüche, Abneigungen und Texte wie Gebäck.

Von Stephan Speicher

Ausgerechnet Gottfried Benn, der das Biografische wie das Psychologische für eine überlebte Kategorie hielt, ausgerechnet Benn hat unter seinen Lesern ein besonderes Interesse an seiner Person entzündet. Das setzte schon unmittelbar nach seinem Tod 1956 ein, bis heute erscheinen unveröffentlichte Briefe, zuletzt "Absinth schlürft man mit Strohhalm, Lyrik mit Rotstift", herausgegeben von dem Benn-Biografen Holger Hof. Der Brief ist auch ein literarisches Genre, und Benn war das selbstverständlich bewusst. Aber abgesehen von denen an F. W. Oelze haben seine Briefe keinen Werkcharakter. Es sind in der Mehrzahl persönliche Äußerungen, nicht ohne sprachliche Lust und Kraft, aber oft erstaunlich ungezwungen, fast achtlos.

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